hier der bericht:
Ronny Richter lässt die Luft brennen
FUSSBALL / Fortunen stoppen Hennigsdorfer Siegeszug
Nein, so spielt kein Absteiger. Fortuna Babelsberg hat eine Woche nach dem 4:3-Sieg im Nachholspiel gegen Seelow tatsächlich nachlegen können und am Sonnabend den FC 98 Hennigsdorf mit 2:1 besiegt. Da gibt es keine Abstriche zu machen Es war ein wertvoller Sieg nach einem großen Spiel des Potsdamer Landesligavertreters. Hennigsdorf kam immerhin als bisher beste Mannschaft der Rückrunde an die Newtonstraße. Fünf Punktspiele hatte der FC 98 nach der Winterpause gewonnen, dazu zweimal unentschieden gespielt, und damit war er vom 14. auf den sechsten Tabellenplatz geklettert. Nun gab es die erste Niederlage, und das ausgerechnet bei den Fortunen. Die wiederum bestätigten so ein weiteres Mal, dass sie in diesem Jahr wenigstens auf eigenem Platz zu den Besten dieser Liga zählen. Ihre 25 Heimpunkte werden lediglich vom lediglich von den Oranienburgern übertroffen, die es auf zu Hause auf 28 Zähler brachten.
Ganz so torreich wie vor Wochenfrist ging es diesmal nicht zu auf dem Fortuna-Platz. Das lag daran, dass beide Abwehrreihen zunächst die gegnerischen Angreifer relativ gut kontrollierten. Ein Feldüberlegenheit der Platzbesitzer in der ersten Hälfte war allerdings nicht zu übersehen. Auch das fiel auf. Trainer Jörg Nachtigalls Verjüngung der Mannschaft beginnt immer mehr Früchte zu tragen. So konnte er es sich schon leisten, den Torjäger Nummer 1, Manuel Brunow, bis zur Pause auf der Bank zu lassen. Fortunas „junge Wilde“ zeigten ebenso wie ihre routinierteren Teamkollegen wenig Respekt vor den im Durchschnitt doch um einiges älteren Gäste. Ronny Richter ist auf dem besten Wege, ein ganz Großer zu werden. Wenn der 24-Jährige am Ball war, dann brannte fast immer die Luft. Der Mann spielt mannschaftsdienlich, gibt gute Vorlagen, schießt aus allen Lagen und versteht es auch, sich mit dem Ball am Fuß durch die gegnerische Abwehr zu kämpfen. Die musste tatsächlich auf der Hut sein, um eine Babelsberger Führung möglichst lange hinaus zu zögern. Drei gute Möglichkeiten hatte Fortuna vor der Pause. In der 29. Minute schoss Tony Zimmermann nach einer gelungenen Kombination über die Stationen Robert Jenner und Ivo Ziemann allerdings über das Tor. Ronny Richters Schuss (37.) blieb in der Abwehr hängen und als sich Zimmermann und Jenner kurz vor dem Pausenpfiff durchsetzten, rettete Hennigsdorfs Keeper Patrick Bobermin auf Kosten einer Ecke.
Wie gut das Zusammenspiel Jung und Alt im Fortuna-Team klappt, zeigte dann das 1:0 nach knapp 58 Minute. Der zur zweiten Hälfte für Jenner eingewechselte Brunow flankte von der linken Torauslinie in den Strafraum und genau auf Kopf von Steffen Krause, der brauchte nur noch einzunicken. Wenig später waren dann wieder zwei Youngster unter sich, doch Zimmermann schoss nach schöner Vorarbeit von Richter knapp am Pfosten vorbei. Fast allein besorgte dieser das 2:0 (71.). Als Richter nach langem Solo in die Zange genommen wurde, drückte er aus 25 Metern einfach ab – der Ball landete im Dreiangel.
Das sah nach der Entscheidung aus, zumal die Hennigsdorfer bis dahin lediglich eine einzige echte Torchance (32. Minute) hatten. Dann wurde es aber doch noch einmal spannend. In der letzten Viertelstunde kamen die Gäste stark auf, Falko Königs Anschlusstreffer verlieh ihnen Flügel. So konnte sich am Ende auch Fortunas Keeper Stephan Eckert auszeichnen, als er gegen König klärte und das 2:2 verhinderte. In der spannenden Schlussphase hatte auch Krause die Möglichkeit, auf 3:1 zu erhöhen, fand aber in Bobermin seinen Meister.
Trainer Jörg Nachtigall: „Die Mannschaft hat nach dem Seelow-Spiel erneut überzeugen können. Nun sollten wir da aber endlich auch einmal in einem Auswärtsspiel umsetzen.“
H.J.
Fortuna Babelsberg – Hennigsdorf 2:1 (0:0)
1:0 Steffen Krause (58.), 2:0 Ronny Richter (71.), 2:1 Falko König (78.)
Schiedsrichterin: Angela Hahn (Kolkwitz)
Zuschauer: 65
Gelbe Karten: Emanuel Schaumburg (25.) wegen Foulspiels, Nico Jahnke (beide Hennigsdorf/32.) wegen Meckersn, Patrick Doberitz (Babelsberg/85.) wegen Foulspiels.
Fortuna Babelsberg: Stephan Eckart; Marc Flohr; Frank Schirrmeister, Stefan Geißler; Patrick Doberitz, Ivo Ziemann, Steffen Krause, Tony Zimmermann; Jörn Hintze; Robert Jenner (46. Manuel Brunow), Ronny Richter (80. René Schöder). Trainer: Jörg Nachtigall/Oliver Goly.
FC 98 Hennigsdorf: Patrick Bobermin; Michael Pomplun (52. Matthias Senge); Emanuel Schaumburg (78. Boris Klengel), Benedikt Schäfer, Daniel Heilmann; Tino Helbig, Stefan Schülzke, Nico Jahnke; Toni Dietrich (69. Tobias Ilgenstein), Falko König, Sebastian Berndt. Trainer: Achim Kreft/Peter Voss.
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