Jetzt den Bock umstoßen
FUSSBALL / Fortuna will in Nauen den ersten Auswärtssieg
Sekt und Selters liegen dieses Jahr in der Landesliga Nord dicht beisammen. Von dem edleren Getränk verabschiedet haben sich bisher lediglich der BSC Rathenow und wahrscheinlich auch Forst Borgsdorf. Ansonsten ist die Zahl derer, die noch bangen müssen, ob sie Mitte Juni nach Saisonschluss den Klassenerhalt feiern können oder das Absteigerfeld komplettieren, zum jetzigen Zeitpunkt noch ungewöhnlich groß. Genau genommen darf sich vom Tabellenfünften Eberswalde abwärts kein Team sicher sein.
Fortuna Babelsberg steht als Zwölfter mittendrin in dieser Grauzone des Bangens und Hoffens. Die Ursachen, dass man nicht längst aus dem Schneider ist, sind hinlänglich bekannt. 25 Zähler wurden zu Hause eingeheimst, auf fremden Plätzen brachte es die Stern-Elf gerade mal auf drei Pünktchen.
Aus dieser Tatsache will aber niemand bei Fortuna eine Gesetzmäßigkeit ableiten, dass nach den zwei Siegen gegen Seelow und Hennigsdorf nun wieder eine Niederlage dran ist. Am Sonnabend soll in Nauen endlich der Bock umgestoßen werden. Nichts sehnlicher wünscht sich auch Babelsbergs Stürmer Ronny Richter, der mit seinen beherzten Spielen zuletzt mehrere hervorragende Kritiken bekam. „Es macht halt Spaß, wenn es gut läuft“, findet der 24-Jährige keine Erklärung für diesen Leistungssprung. Im Derby des Fußballkreises will er das endlich auch auswärts in die Tat umsetzen und nach Möglichkeit ein, zwei Tore zum Sieg beisteuern.
Drei Punkte hat auch sein Trainer Jörg Nachtigall als Zielstellung herausgegeben. „Jede Serie, selbst eine negative, sollte einmal zu Ende gehen“, spekuliert der Coach vor allem darauf, dass die Nauener nach vier Siegen in Folge nun ganz fest drei Punkten einplanen. „Da steht dann aber schon ein Muss dahinter“, sieht Nachtigall darin einen Vorteil für seine Mannschaft. Die hat sicher eine Menge zu verlieren, steht aber als Außenseiter in der um 15 Uhr beginnenden Begegnung nicht unter übermäßigem Druck. Das erfolgreiche Aufgebot der Vorwoche steht wieder auf der Matte und hat keinen Grund, sich nun auf seinen Lorbeeren auszuruhen. 28 Punkte, die Fortuna auf dem Konto hat, werden zum Klassenerhalt nicht reichen. Da muss man schon noch einiges drauflegen. Wo in dieser Liga beinahe Jeder Jeden schlagen kann, sollte auch ein Babelsberger Sieg beim VfL Nauen nicht auszuschließen sein. H.J.
Gutes Spiel bleibt unbelohnt
FUSSBALL / Fortuna Babelsberg verliert in Nauen knapp mit 0:1
Fortuna Babelsberg bleibt erneut auf fremdem Platz ohne Punktgewinn. Wege der 0:1-Niederlage in Nauen darf allerdings keiner böse sein mit den Landesligakickern von der Newtonstraße. „Wir haben heute eines unserer besten Auswärtsspiele in dieser Saison gezeigt, und unglücklich verloren“, zollte Trainer Jörg Nachtigall seinen Schützlingen sogar Lob für ein „richtig gutes Spiel, das leider nicht belohnt wurde.“
Auch andere Beobachter sprechen von einem glücklichen Nauener Sieg. „Das 1:0 durch Sebastian Zion fiel bereits nach acht Minuten und hätte eigentlich gar nicht gegeben werden dürfen“, monierte Nachtigall. Beim direkten Torschuss stand aus seiner Sicht Pierre Gröger vor dem Fortuna-Keeper Stefan Eckart. „Der griff zwar nicht direkt ein, doch da er Eckert irritierte, war das kein passives Abseits mehr“, verwies der Coach auf das Regelwerk.
Immerhin sollte Zions Treffer der einzige der gesamten Begegnung bleiben. Nach 20 Minuten nahmen die Gäste bis zur Pause das Zepter in die Hand. In dieser Situation machte sich dann doch das Fehlen von Manuel Brunow schmerzlich bemerkbar. Vielleicht hätte der 34-Jährige, der mit 40 Grad Fieber im Bett lag, ja doch etwas ausrichten können. Die junge Stürmer schaffte das diesmal nicht. Steffen Krause scheiterte noch vor der Pause einige Male am Nauener Schlussmann Jethro Reinhardt, in den Schlussminuten kaufte dieser auch Patrick Doberitz den Schneid ab, im Nachschuss verpasste Ivo Ziemann es, den Ball über die Linie zu bringen
Unterm Strich bleibt eine bittere Niederlage, die den Fortunen für den Rest der Saison noch einmal alles abverlangt. Besonders in den verbleibenden drei Heimspielen gegen Borgsdorf, Sachsenhausen und wenn möglich auch Rüdersdorf muss noch ein Optimum an Punkten geholt werden. H.J.