1.Männer Archiv 2005/2006 » Nachholspiel in Lehnin [10.05.2006]

Der erste Auswärtssieg
FUSSBALL / Toller Fortuna-Auftritt in Lehnin wird mit drei Punkten belohnt

Fortuna-Herz, was willst du mehr! Zwei herrliche Tore, der erste Auswärtssieg, und das alles noch verpackt in 90 Minuten guten Fußball. Es war eine begeisternde Vorstellung, die Potsdams Landesligavertreter Fortuna Babelsberg am Mittwoch Abend im Nachholspiel beim SV Kloster Lehnin ablieferte. „Die nehmen uns ja richtig auseinander“, stöhnte ein einheimischer Fan bereits nach einer knappen Viertelstunde, als bei seinen Lehninern so gar nichts richtig laufen wollte.
Endlich haben die Fortunen auch auf fremdem Platz das umgesetzt, was sie im eigenen Revier zur zweiterfolgreichsten Mannschaft dieser Liga-Staffel machte. Es wurde herrlich nach vorn gespielt, in der Abwehr gab jeder alles. Selbst ein Stürmer Ronny Richter, der sich vorn abrackerte sah man noch im eigenen Tor den Ball von der Linie köpfen. Die gleiche Einsatzbereitschaft war es auch, die eine mögliche Führung der Platzbesitzer verhinderte. In die starke Anfangsphase von Fortuna mit mehreren guten, aber nicht genutzten Tormöglichkeiten, gab es in der 16. und 17 Minute gleich zweimal hintereinander höchsten Alarm vor dem Tor von Stephan Eckert. Der Fortuna-Keeper war bereits geschlagen. Martin Engst, Frank Schirrmeister und Marc Stohr wehrten in Wechsel eine Vielzahl von Torschüssen auf der Linie ab. Ganz toll leitete dann Marc Flohr (27.) das 0:1 ein, an der eigenen Strafraumgrenze gewann der Babelsberger Libero einen Zweikampf gegen Lars Schölzel, stürmte mit dem Ball am Fuß über das ganze Spielfeld, um dann nach kurzem Doppelpass mit mit Ronny Richter auf Manuel Brunow abzulegen. Dessen scharfer Schuss aus 16 Metern schlug neben dem rechen Pfosten ein, für Keeper Karsten Prill unhaltbar. Ein halbes Dutzend weiterer gute Möglichkeiten folgte. Die beste hatte Brunow (35.) als er einen langen Pass in den rücken der Lehniner Abwehr erreichte und plötzlich ganz allein auf das Lehniner Tor zulief. Diesmal fehlte allerdings die Konzentration, Prill konnte mit dem Fuß abwehren. Keine Chance hatte der Keeper dann wieder bei Richters Granate (36.). Nach toller Vorarbeit von Ivo Ziemann hatte sich der agile Angreifer noch gegen zwei Abwehrspieler durchgesetzt und dann aus 18 Metern abgezogen.
Dass das 2:0 bereits der Endstand war, konnte man zu diesem Zeitpunkt nicht voraussehen. Fortuna zog weite sein Ding durch, und dabei ergaben sich zwangsläufig weitere Möglichkeiten. Da wurde aber Brunow (39.) bei einem zweiten Alleingang gerade noch in letzter Sekunde von Burwig gestoppt, Jörn Hintze (43.) verfehlte nur knapp das Tor und, und, und.
Die rote Karte gegen Andreas Meier (Lehnin) kurz vor dem Abpfiff wegen Beleidigung eines Schiedsrichterassistenten trübte die Stimmung ein wenig. Auf Ergebnis hatte sie indes keinen Einfluss mehr.
„Wir sind noch immer nicht völlig aus dem Schneider“, ließ Trainer Jörg Nachtigall auch nach diesem Dreier die Kirche aus dem Dorf. Die starke Leistung seiner Schützlinge machte ihm aber Hoffnung, dass am Sonnabend in Finow der letzte Schritt zum Klassenerhalt getan werden kann. Gegen die „langen Kerls“ aus dem Kreis Barnim hat Fortuna zuletzt meist sehr gut ausgesehen. Allerdings gewannen diese in der englischen Woche bei TuS Sachsenhausen mit 6:1. Fünf Tore kamen vom 1,90-Meter-Mann Marcel Urbanowicz. Fortunas Abwehr darf am Finower Wasserturm keinen geruhsamen Nachmittag erwarten.
H.J.

Fortuna Babelsberg: Eckert; Flohr; Schirrmeister, Engst; Hoffmann (74. Doberitz), Ziemann, Krause, Zimmermann (85. Schöder); Hintze, Richter (67. R. Jenner); Brunow.