Fortuna muss Farbe bekennen
FUSSBALL / Drei schwere Spiele warten auf die Stern-Elf
Zu Recht darf man bei Fortuna Babelsberg stolz sein auf die erste Männermannschaft. Vier Siege, ein Unentschieden und eine Niederlage nach sechs Meisterschaftsrunden – einen solchen Saisonstart hat die Stern-Elf noch nie hingekriegt. Selbst als sie 1993/94 von ihrem damaligen Trainer Uwe Patz in die Verbandsliga geführt wurden, war der Auftakt bei weitem nicht so stark.
Zum Abheben hat Potsdams Landesligist dennoch keinen Grund. „Jetzt geht es erst richtig los“, weiß Trainer Jörg Nachtigall, dass sein Team in den nächsten Wochen gleich mehrmals Farbe bekennen muss. Bevor am 14. und 21. Oktober zwei schwere Heimspiele gegen die Kuckuck Kickers und Velten anstehen, wartet diesen Sonnabend der MSV Rüdersdorf auf die Fortunen. Das sind alles Mannschaften, die sich im Gegensatz zu Finow, Teltow, Bernau und Wittenberge in der Tabelle nach oben orientieren. Zum Tabellenzweiten Rüdersdorf muss nicht viel gesagt werden. Vor vier Jahren in die Landesliga aufgestiegen, hat die von den ehemaligen DDR-Nationalspielern Frank Terletzki und Günther Hoge trainierte Elf den Sprung in die nächsthöhere Liga stets knapp verpasst. Rang drei war das bisher schlechteste Abschneiden der Rüdersdorfer. Dreimal wurden sie Zweiter, im Vorjahr fehlten ihnen lediglich drei Tore zum punktgleichen Staffelsieger Oranienburg. Dass es der MSV in diesem Jahr erneut wissen will, unterstreicht nicht nur sein zweiter Platz in der Meisterschaft. Am Dienstag trat eine andere Babelsberger Vertretung dort zum Pokalspiel an und schied durch ein 0:1 in der Verlängerung aus: der SVB 03 II, immerhin Zweitplatzierter der Verbandsliga und dort in diesem Spieljahr noch ungeschlagen. Torschütze Jens-Uwe Zöphel wechselte erst dieses Jahr vom BFC Dynamo ins Umland und dürfte auch für die Abwehr von Fortuna eine echte Herausforderung sein. Mario Warzecha, Daniel Soßmann und andere sind das sowieso.
„Wir wollen uns so teuer wie möglich verkaufen“, bleibt Jörg Nachtigall auch angesichts der Tatsache, dass Fortuna von den letzten beiden Ausflügen nach Rüdersdorf vier Punkte mitbrachte, hübsch auf dem Teppich. Personell sieht es wieder mal gar nicht so gut aus. Neben dem nach seinem Feldverweis gegen Teltow für ein Pflichtspiel gesperrten Robert Koschan werden Ivo Ziemann aus beruflichen Gründen und Steffen Krause wegen eines Muskelfaserrisses fehlen. Marc Flohr, den vor fünf Wochen das gleiche Missgeschick ereilte, ist noch immer nicht hundertprozentig fit und dürfte voraussichtlich noch pausieren. Mit dabei ist wieder Libero Daniel Jung. Dessen Sperre Rot-Sperre ist abgelaufen. H.J.
Die niederlage war nicht nötig mein ich mal, aber wenn man die erste halbzeit völlig verpennt, 2. halbzeit 2 solch dumme tore fängt, und dann erst anfängt fussballzuspielen und och mal druck nach vorn macht, dann muss man sich net wundern, wenn die zeit nachhinten hin nicht mehr reicht das spiel zudrehen
Abseits verhindert das 2:2
FUSSBALL / Fortunas Siegesserie wird in Rüdersdorf gestoppt
Fortuna Babelsberg verliert in Rüdersdorf 1:2 – diese Meldung sollte eigentlich keine so große Überraschung sein. Geärgert haben sich die mitgereisten Fans aus der Landeshauptstadt am Sonnabend dennoch, als der Lübbener Schiedsrichter Hagen Studier die Landesligapartie im Glück-Auf-Stadion abpfiff, „Da war mehr drin“, ärgerte sich nicht nur der Babelsberger Coach Jörg Nachtigall über den entgangenen möglichen Punktgewinn. Dass seine Truppe Fünfter bleibt und nach wie vor von den Abstiegsplätzen weit entfernt ist, entschädigt zwar ein wenig. Andererseits hat sich Fortunas Abstand zur Spitze mit dieser Niederlage ein wenig vergrößert und von unten haben einige Teams Anschluss gefunden, darunter unter anderen die Veltener, die in zwei Wochen auf dem Stern-Sportplatz zu Gast sein werden.
Zur Ehrenrettung der Fortunen sei vorangestellt, dass man große personelle Probleme hatte. Da fehlte nicht nur der nach Gelb/Rot im Teltow-Spiel gesperrte Robert Koschan. Ivo Ziemann war beruflich verhindert, und Steffen Krause ist verletzt. Um das Übel voll zu machen, musste schließlich Marc Flohr zum wiederholten Mal beim Warmmachen feststellen, dass ein Einsatz noch nicht möglich ist. Dabei liegt sein Muskelfaserriss etliche Wochen zurück.
Defensive und Angriff waren also gleichermaßen von den Ausfällen betroffen, und so durften es die Gäste zunächst als Plus verbuchen, dass Partie sehr lange offen blieb. Das 0:0 zur Pause entsprach sowohl den Chancen- als auch den Spielanteilen beider Seiten. „Ich hätte mir in der zweiten Halbzeit bei meinen Leuten eine Steigerung gewünscht, denn den Rüdersdorfern steckte noch ein wenig das schwere Pokalspiel vom Dienstag in den einen, als es gegen den Verbandsligsten SV Babelsberg 03 II bis in die Verlängerung ging“, war Jörg Nachtigall dann doch enttäuscht, dass der große Ruck wie vor einer Woche ausblieb, „Stefan Schulz, Tony Zimmermann, Robert Jenner und Ronny Richter haben sind weit unter ihrem Leistungsvermögen geblieben.“ Mit einem Doppelschlag in der 55. und 57. Minute sorgte der Gegner dann für die Vorentscheidung. Zuerst schloss Daniel Soßmann ein Rüdersdorfer Konter mit dem 1:0 ab, kurz darauf kam Marek Seruga zu einem vermeidbaren Abstaubertor. Aufgegeben haben sich die Fortunen nicht, und nach Manuel Brunows Anschlusstreffer (65.) wurde es sogar noch einmal spannend. Der 35-Jährige wechselte schließlich in den Angriff und traf eine Minute vor Spielschluss sogar ein zweites Mal. Diesmal blieb der Jubel allerdings aus, der Schiedsrichterassistent hatte Brunow im Abseits gesehen. Hans Jirschik
MSV 19 Rüdersdorf – Fortuna Babelsberg 2:1 (0:0)
1:0 Daniel Soßmann (55.), 2:0 Marek Seruga (57.), 2:1 Manuel Brunow (65)
Schiedsrichter: Hagen Studier (Lübben)
Zuschauer: 120
Fortuna Babelsberg: Stephan Eckert; Manuel Brunow; Lars Fuhrmann, Patrick Doberitz; Thomas Hoffmann, Jörn Hintze, Daniel Jung, Tony Zimmermann; Stefan Schulz (78. Steffen Hirsch); Robert Jenner, Ronny Richter
Trainer: Jörg Nachtigall/Oliver Goly.