Wiedersehen mit Lars Köhler
FUSSBALL / Fortuna will im Heimspiel gegen Velten punkten
Ivo Ziemann ist nicht der einzige, der die Verlegung des neunten Spieltages in den Brandenburger Fußballsiegen auf den Sonntag als keine so gute Lösung empfindet. „Unter den Delegierten des FLB-Verbandstages in Kienbaum werden kaum aktive Fußballer sein“, hätte der Mittelfeldakteur von Fortuna Babelsberg lieber wie üblich am Sonnabend gespielt.
Auf die nächste Begegnung freut sich Ziemann dennoch riesig. Nach dem Heimspiel gegen die Kuckuck Kickers vor acht Tagen spielt das Potsdamer Landesligateam erneut vor eigenem Publikum. Der SC Oberhavel Velten wird um 14 Uhr erwartet, und da gibt es für Ivo Ziemann ein Wiedersehen mit seinem alten Kumpel Lars Köhler. Wiedersehen ist hier nicht ganz korrekt, es betrifft lediglich die Begegnung auf dem Fußballrasen. „Am Sonntagvormittag ist ein gemeinsames Frühstück mit unseren Familien geplant. Die Freundschaft soll dann während der 90 Minuten nicht abgelegt werden, doch Geschenke wird es keine geben für den anderen“, lässt der Fortune durchblicken. Dass er in der Winterpause 2004 gemeinsam mit Lars Köhler vom damals in die Insolvenz gegangenen FC Eintracht Oranienburg an die Newtonstraße kam, war ein Glücksfall für den Verein. Köhler, der sich hier große Sympathien erwarb, wechselte anderthalb Jahre später aus familiären Gründen zum FC Stern 1900 nach Berlin und schloss sich in diesem Sommer dem Verbandsligaabsteiger Velten an. Ziemann ist inzwischen schon fast zum Fortuna-Urgestein geworden.
Für Babelsbergs Trainer Jörg Nachtigall ist die Historie eher nebensächlich. Er erwartet von seinen Leuten keine Ressentiments gegenüber dem früheren Mitspieler, sondern will vor allem einen Sieg sehen. „Nachdem wir vor einer Woche gegen die Kuckuck Kickers leider leer ausgingen, könnten wir mit einer erneuten Heimniederlage durchgereicht werden“, sollen diesmal drei Punkte her. Und noch etwas wurmt Nachtigal: Fortuna hat noch kein Spiel gegen Mannschafte der oberen Tabellenhälfte gewinnen können. Ein 0:0 gegen Hennigsdorf war bislang die ganze Ausbeute. Hier gibt es also Nachholbedarf.
Dass es am Sonntag kein Spaziergang wird, dass müsste aber spätestens nach dem Veltener 2:1-Sieg über Rüdersdorf vorigen Sonnabend auch dem Letzten klar sein. Der SC Oberhavel verbesserte sich damit in der Tabelle auf Rang fünf, drei Plätze vor den Babelsbergern. Wenn aus der Ofenstadt vor Saisonbeginn verlautete, man wolle Fünfter bis Zehnter werden, dann kann heute die Messlatte vielleicht doch ein wenig höher gelegt werden.
Kaum gebessert hat sich die personelle Situation bei Fortuna. Nichts Neues gibt es von den Langzeitverletzten Marc Flohr und Steffen Krause. Lediglich Manuel Brunow, der vor einer Woche wegen einer Grippe fehlte, kam diese Woche wieder zum Training. Keeper Stephan Eckert scheint seine Verletzung noch nicht auskuriert zu haben. Da sein Vertreter Martin Jenner beruflich in Bayern weilt, ist sogar mit dem Einsatz von Norbert Mohr als letzter Mann zu rechnen. H.J.
Fortunas dritte Niederlage in Folge
FUSSBALL / Potsdams Landesligist mit Personalproblemen
Nun hat es auch noch Robert Koschan erwischt. Der Torjäger von Fortuna Babelsberg erschien zum gestrigen Punktspiel des Landesligisten gegen Oberhavel Velten an Krücken und mit eingegipstem linken Fuß. „Ich habe mir am Donnerstag beim Training einen Zeh gebrochen“, so Koschans Erklärung.
Da die Stern weitere Langzeitverletzte hat und Ivo Ziemann kränkelte und weit unter seiner Bestform bleib, ist die 1:2-Niederlage nachvollziehbar. Für Trainer Jörg Nachtigall war es dennoch eine Riesenenttäuschung. „Wir haben uns nun endgültig aus der Spitze verabschiedet, ab jetzt geht es gegen den Abstieg“, so Nachtigalls Schlussfolgerung nach der dritten Nullnummer in Folge.
Sicher waren die Veltener der erwartet starke Gegner und haben nicht unverdient gewonnen. Als Übermannschaft trat der Verbandsligaabsteiger aber nicht auf. Ein ungeschicktes Foulspiel von Keeper Norbert Mohr an Marcin Gutkowski brachte den Gästen in der ersten Halbzeit ein Geschenk, der Gefoulte selber verwandelte den Strafstoß zum 0:1 (25.).
Nachtigalls lautstarke Aufmunterung in der Kabine schien nach dem Wiederanpfiff Wirkung zu zeigen. In der 62. Minute wurde Patrick Doberitz nach schönem Doppelpass mit Manuel Brunow frei gespielt und schoss am herausgelaufenen Veltener Schlussmann Thomas Wendorff vorbei ins Tor – 1:1. Leider währte die Freude über den Ausgleich nur kurz. Zwei Minuten später wurde Matthias Bumann im Babelsberger Strafraum nicht konsequent genug angegriffen. Mohr war beim seinem Schuss die Sicht versperrt, die Niederlage damit perfekt. H.J.
Fortuna Babelsberg: Norbert Mohr; Daniel Jung; Lars Fuhrmann (75. Steffen Krause), Stefan Geißler; Thomas Hoffmann (65. Stefan Schulz), Patrick Doberitz, Ivo Ziemann (46. Robert Jenner), Tony Zimmermann; Jörn Hintze; Ronny Richter, Manuel Brunow
Trainer: Jörg Nachtigall/Oliver Goly
SC Oberhavel Velten: Thomas Wendorff; Maciej Bienczycki; Sören Albrecht, Nico Orlamünder; Lars Köhler; Jude Fofie, Matthias Bumann; Kevin Franz, Martin Singer; Norman Reepschläger (64. Martin Fischer), Marcin Gutkowski (88. Stephan Sass). Trainer: Wolfgang Müller/Hartmut Berndt.
Fortuna Babelsberg - SC Oberhavel Velten 1:2 (0:1)
Auch Fortuna Babelsberg vermochte es nicht, die seit fünf Spielen andauernde Siegesserie des SC Oberhavel Velten zu brechen. Der SCO gewann das Landesligaspiel mit 2:1.
Schon in der 4. Minute hatte Babelsbergs Keeper bei einem Freistoß von Bienczycki große Schwierigkeiten. Die Gäste bestimmten gegen die vorsichtig angehenden Fortunen das Spiel. Der SCO hatte lediglich bei einem Pfostentreffer von Brunow in der Abwehr ein Problem, ansonsten stand man hinten sehr sicher. Nach vorn erarbeiteten sich die Veltener aber zu wenige Möglichkeiten. Zu viel klein - klein und Abspielfehler, machten das Spiel der Gäste nicht gerade gefährlich. Doch als Gutkowski sich im Strafraum energisch durchsetzte, wurde er von Jung von den Beinen geholt. Der Gefoulte selbst verwandelte in der 20. Minute sicher zur verdienten Führung. Weitere Möglichkeiten durch Köhler, Fofie und M. Singer wurden ausgelassen. Fortuna konnte in der 45. Minute durch Hintze noch einen Lattentreffer verzeichnen.
Nach der Pause dauerte es ziemlich 15 Minuten, bis der SCO wieder auf der Höhe war. Fortuna drückte nun gewaltig und kam in der 50. Minute durch Brunow frei zum Kopfball, der das Ziel jedoch verfehlte. Auch ein gefährlicher Schuss von Senner verfehlte Veltens Tor. Jedoch erwies sich die Druckperiode der Hausherren als ein Strohfeuer, denn alsbald nahm der SCO das Spiel wieder in die Hand. Reepschläger hatte nach Pass von Franz in der 59. Minute die große Chance zum 2:0, doch sein Schuss konnte Mohr gerade noch mit dem Fuß abwehren. Eine Minute später kam Bumann frei zum Schuss, hämmerte den Ball jedoch über das Gehäuse. Völlig überraschend kam der Ausgleich in der 62. Minute durch Doberitz. Nach einem Ballverlust im Mittelfeld, schickte Brunow den Torschützen und der setzte sich gleich gegen drei Veltener durch. Doch Velten gab die Antwort sofort. In der 64. Minute bekam Bumann einen Pass von Gutkowski zugespielt. Bumann spielte im Strafraum einen Gegenspieler aus und wuchtete den Ball in die Maschen. In der 75. Minute wurde der sehr gut spielende Lars Köhler von Hintze im Strafraum gefoult, doch der Pfiff blieb aus. Fortuna hatte in der Schlussphase kaum mehr etwas entgegen zu setzen, so dass die Veltener das Spiel und damit den fünften Sieg in Folge routiniert nach Hause schaukeln konnten. Bernd Jünemann