Zwei Spitzentreffen in der Kreisliga
FUSSBALL / Letzter Strohhalm für Seddin und Paulinenaue/Hertefeld

Dem Sieger des Kellerduells der Kreisliga am Sonntag werden drei Zähler vorerst wenig nützen.Der Rückstand, den der Paulinenaue/Hertefelder TSV und Lok Seddin zum Rest des Feldes haben, is einfach zu groß. Wenn sich die beiden Abstiegskandidaten am Sonntag ab 13 Uhr in Paulinenaue gegenüber stehen, dann kann es für den Sieger nur ein letzter Strohhalm sein. Um etwas zu bewegen, müssen weitere Punkte her.
„Die Hoffnung stirbt zuletzt“, hoffen beide Seiten an den ersten Saisonsieg. Paulinenaue/Hertefelds Coach Guido Folgart befürchtet aber, dass das sowieso schon angeschlagene Sebstbewusstsein nach der Niederlage im wichtigen Spiel gegen FSV Babelsberg 74 letzten Sonntag weiteren Schaden genommen hat. Wilfried Maiwald, der Mannschaftsleiter der Seddiner, will einen mentalen Tiefststand nicht bestätigen. „Bei uns ist die Trainingsbereitschaft nach wie vor sehr gut, jeder will sein Bestes geben. Nur mit dem Toreschießen klappt es einfach nicht“, sieht Maiwald als Ursache vür das Dilemma.
Die Spitzenteam plagen solche Sorgen nicht. Ihre Sonntagsspiele sind deshalb nicht minder wichtig. Der Spielplan hat wieder einmal für zusätzliche Dramatik gesorgt, indem gleich zwei Spiele angesetzt sind, in denen Mannschaft auf den Plätzen 1 bis 4 gegeneinander antreten. Tabellenführer Wachow/Tremmen hat nach dem glücklichen Sieg bei Fortuna Babelsberg II nun wieder Heimrecht. Sein Gegner Schönwalder SV kann als Außenseiter unbekümmert aufspielen, hat also nichts zu verlieren. Die Anders-Elf sollte sich gegenüber dem letzten Sonntag aber unbedingt steigern, denn für eine Überraschung sind die Schönwalder immer gut.
Für den Schönwalder Trainer Mario Berg ist FSV Wachow/Tremmen neben dem SV Babelsberg 03 III erster Anwärter auf die Meisterschaft. Folglich sieht er sein Team am Sonntag lediglich in der Rolle des Außenseiter. „Vielleicht können wir aber den Tabellenführer doch ein wenig ärgern“, würde Berg sich über einen Punktgewinn freuen.
Zweiter gegen den Vierten heißt die Paarung in Saarmund. Auch hier nehmen die Platzbesitzer eine leichte Favoritenstellung ein. Ausschlaggebend dafür ist weniger die Tatsache, dass gegen den morgigen Gast SV Babelsberg 03 III im vorigen Jahr beide Spiele gewonnen wurden. Sie scheinen einfach etwas beständiger zu sein als die Nulldreier. Von den letzten fünf Spielen gewann Saarmund drei, zweimal spielte man unentschieden. Hinzu kommt die Heimstärke. Auf dem Sportplatz am Berg gelang in dieser Saison lediglich dem Tabellenersten ein 2:2, alle anderen Gäste gingen leer aus.
Den Heimvorteil sieht auch Saarmunds Trainer Detlev Kehr als kleines Plus für seine Truppen. Kehr erwartet ein gutes Spiel zwischen zwei gleichstarken Truppen, in dem die Tagesform entscheidend sein könnte.
Für die SG Bornim ergibt sich aus den Ansetzungen des Sonntags die Chance, ein wenig Boden gut zu machen. Vielleicht lassen ja sogar der Erste und der Zweite Punkte. Das Treffen an der Golmer Chaussee muss nicht unbedingt eine einseitige Angelegenheit sein, doch im Stadtderby mit der Potsdamer Sport-Union 04 sind dem Tabellendritten drei Punkte zuzutrauen. Schließlich hat er gegen die zuletzt beim 2:5 gegen Beelitz enttäuschende Truppe von der Templiner Straße etwas gutzumachen: Letztes Jahr wurde zweimal gegen den Ortsnachbarn verloren.
Die Niederlagen hat Bornims Trainer Lothar Riegel nicht vergessen. „Die PSU ist für uns ein unbequemer Gegner“, hofft er aber, dass man es den Beelitzern gleichtun kann, die vorige Woche an der Templiner Straße 5:2 gewonnen. Den Kampf um die Tabellenspitze hat Bornim längst nicht aufgegeben.
Für Grün-Weiß Brieselang war das jüngste 4:4 in Babelsberg sicher ein gutes Ergebnis. In der Tabelle hat es die Mannschaft aber keinen Schritt nach vorn gebracht. Nach wie vor ist sie Sechster, und zum Spitzenreiter besteht bereits ein Rückstand von acht Punkten. Der ist natürlich noch aufzuholen, und mit einem Heimsieg über die „Dritte“ des SV Falkensee/Finkenkrug könnte sich die Situation sogar leicht verbessern. Der Neuling sollte aber keinesfalls unterschätzt werden. Sein 1:1 gegen Bornim am vergangenen Sonntag zeigte, dass er seine leichte Formschwäche vom Oktober nun endgültig überwunden hat.
Was Landesklassenabsteiger FSV Babelsberg 74 noch beweisen muss. Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer, und soll darf der 4:3-Sieg beim Vorletzten Paulinenaue/Hertefeld nicht zu hoch bewertet werden. Der nächste Gegner Blau-Weiß Pessin dürfte um einiges stärker sein. Zuletzt brachte er sogar aus Schönwalde einen Punkt mit heim, an der Rudolf-Breitscheid-Straße sollte Gleiches, wenn nicht sogar mehr, möglich sein.
Fortuna Babelsberg II ist nach der Niederlage gegen Wachow/Tremmen, die man trotz des Ärgers über vermeintlich zu Unrecht gegebener Tore der eigenen mangelnden Chancenverwertung zuschreiben muss. nun endgültig aus der Spitze herausgefallen. Der Platz im Mittelfeld scheint aber nicht gefährdet, auch wenn am Sonntag in Beelitz die nächste Nullnummer droht. Die Spargelstädter spielten zuletzt bei der Potsdamer Sport-Union groß auf und der 5:2-Sieg dürfte ihr Selbstbewusstsein tüchtig aufgemöbelt haben.
Für den RSV Eintracht Teltow war ein solcher Anstoß nicht mehr nötig. Nach dem Trainerwechsel läuft es an der Zillestraße wieder sehr gut. Der neue Coach Michel Köppchen durfte sich schon über zwei Siege freuen. Insgesamt neun Punkte holten die Teltower aus ihren letzten drei Spielen. Die Gegner kamen zwar ausnahmslos vom Tabellenende. Doch mit dem TSV Perwenitz wird diesen Sonnabend der Drittletzte empfangen. Sieg Nummer vier muss da da eigentlich Pflicht sein, zumal der Gast aus seinen letzten acht Sielen keinen einzigen Punkt mehr holte.
Anstoß ist an diesem Wochenende um 13 Uhr, Vorspiele der Reserven 11 Uhr.
H.J.