Schwere Auswärtsspiele für das Spitzenduo
FUSSBALL / Michael Köppchen sieht sein Team erstmals richtig gefordert
Drei Spieltage, mit dem dritten startet am 10. Dezember bereits die Rückrunde, hat die Kreisliga noch zu absolvieren, bevor es in die Winterpause geht. Für ein Fazit zur ersten Halbserie ist es da noch etwas früh. Eines aber bahnt sich nach dem letzten Sonntag an: Es wird wohl keine „Massenankunft“ an der Tabellenspitze geben, nach der es lange Zeit aussah. Der FSV Wachow/Tremmen hat sich nun doch noch von fast allen Verfolgern etwas lösen können. Allein die Saarmunder liegen nur einen Punkt zurück und können den Spitzenreiter noch vom Thron stoßen. Der Herbstmeister dürfte wohl unter diesen beiden zu suchen sein.
Einen Ausrutscher von Wachow oder Saarmund würde diese Theorie natürlich ganz schnell wieder in Frage stellen. Und solches kann ganz schnell passieren. Am Sonntag beispielsweise, wenn das Spitzenduo auswärts anzutreten hat. Der Blick auf die Tabelle sollte nicht dazu verleiten, die Punkte schon vorher zu vergeben. Auf den Tabellenführer wartet in Pessin ein heimstarker Gegner. Vier von ihren sechs Spielen vor eigenem Publikum gewannen die Blau-Weißen, darunter gegen den Tabellenzweiten Saarmund.
Selbstbewusst gibt sich Pessins Trainer Jörg Stahnisch, der am Sonntag auf den verletzten Björn Hoffmann verzichten muss. „Gegen den Tabellenersten hat man nichts zu verlieren“, hofft er gegen Wachow die Heimstärke bestätigen zu können. Deren Coach bleibt reserviert. „Pessin ist ein unbequemer Gegner, doch wir wollen gewinnen und vorn bleiben“, so seine Ankündigung.
SV Falkensee/Finkenkrug III hat mit zwei Auswärtssiegen in den letzten beiden Spielen wohl endgültig klar gemacht, dass die Formkrise überwunden ist. Nun wird die SG Saarmund empfangen und da will man die Erfolgsserie natürlich fortsetzen. Saarmunds Trainer Detlev Kehr baut darauf, dass der Sieg gegen SVB 03 letzten Sonntag seiner Truppe weiteren Auftrieb gibt, um erneut erfolgreich zu sein, erwartet aber ein schwereres Spiel als gegen die Babelsberger.
In Bornim wird man sich sehr für den Ausgang der genannten Begegnungen interessieren. Bei Siegen der jeweiligen Gastgeber könnten die Randpotsdamer den Anschluss nach ganz vorn wieder herstellen. Voraussetzung ist allerdings ein eigener Sieg. Und den wird es mit Sicherheit nicht gratis geben. Die SG Bornim fährt zum Stadtderby auf dem Stern-Sportplatz gegen Fortuna Babelsberg II zwar als Favorit. „Der Gastgeber ist nicht zu unterschätzen“, erinnert Bornims Trainer Lothar Riegel an den besonderen Charakter von Derbys. Nicht leichter wird die Aufgabe dadurch, dass Mathias Lenz und René wegen fünf Gelber Karten fehlen. Zudem dürften die Fortunen besonders motiviert sein. Nach sechs sieglosen Spielen, in denen nur zwei Punkte geholt wurden, ist ein Dreier überfällig.
SV Babelsberg 03 III wird sich wohl damit abfinden müssen, nicht auf einem Platz unter den ersten Drei zu überwintern. Die jüngste Niederlage in Saarmund hat den Anschluss etwas abreißen lassen. Man darf nun gespannt sein, wie sich die Nulldreier am Sonntag in ihrem Heimspiel gegen den RSV Eintracht Teltow schlagen. Hier treffen die beiden Teams mit den erfolgreichsten Angriffsreihen aufeinander. 40 Tore erzielte Teltow, der SVB 03 eins weniger. Für RSV-Coach Michael Köppchen ist es das erste Spiel seiner neuen Mannschaft unter richtigen Wettkampfbedingungen, denn die letzten Gegner kamen aus dem unteren Tabellendrittel. SVB 03 III bleibt für Köppchen einer der heißesten Meisterschaftsanwärter. Er erwartet ein gutes Fußballspiel und sieht für sich den Vorteil gegenüber den Babelsbergern, als Außenseiter nicht unter Druck zu stehen. Seinem Kollegen Rainer Nitzsche ist der Aufwind beim Kontrahenten nicht entgangen. „Es wird viel davon abhängen, ob wir gegenüber dem Spiel in Saarmund wieder mit stärkerem Aufgebot antreten können“. bleiben drei Punkte dennoch das Ziel.
Der Schönwalder SV 53 ist in einer ähnlichen Situation wie die Babelsberger. Lange hielt der Neuling Kontakt zur Tabellenspitze. Letzten Sonntag verlor er in Wachow mit 0:3 und war damit vorerst weg vom Fenster. Die nächsten Spiele entscheiden, wohin der Fahrstuhl fährt. Drei Punkte im Heimspiel gegen Blau-Weiß Beelitz würden die Option auf einen Spitzenplatz erhalten, bei einer Niederlage wäre man mit dem jetzigen Tabellenachten punktgleich.
Der Punktgewinn der Potsdamer Sport-Union 04 in Bornim am vorigen Sonntag liegt womöglich an dem besonderen Verhältnis, das die beiden Teams aus der Landeshauptstadt verbindet. „Die PSU sind für uns ein unbequemer Gegner“, hatte Bornims Trainer vor dem Spiel den Nagel auf den Kopf getroffen. In Brieselang muss man nicht zwangsläufig diese Meinung haben und wird deshalb auch mit Siegabsichten an die Templiner Straße reisen. Immerhin gilt es, die 1:2-Niederlage gegen FF III vom Vorsonntag wett zu machen. Interessant: In der vergangenen Spieljahr endeten die Treffen zwischen der PSU 04 und Brieselang jeweils mit Siegen für die Gäste.
Am Tabellenende dürfte es für die Seddiner „gelaufen“ sein. Nach der Niederlage im Kellerduell letzten Sonntag würde auch ein Sieg beim FSV Babelsberg 74 keine Verbesserung bringen. An solchen glaubt aber kaum jemand. Die Babelsberger gehen nach ihrem 1:0 gegen Pessin als klarer Favorit in dieses Spiel und wollen natürlich die Chance nutzen, sich aus der gefährlichen Zone zu verabschieden. Eher ist da dem Vorletzten Paulinenaue/Hertefeld ein Erfolg zuzutrauen. Der könnte im Falle eines Sieges beim Tabellennachbarn TSV Perwenitz aufgrund des deutlich schlechteren Torverhältnisses nicht an diesem vorbeiziehen, nach Punkten stünde es dann aber 8:9.
Für einige Mannschaften aus dem Mittelfeld dürfte der kommende Spieltag besonders wichtig sein. Zwischen Weihnachten und Silvesters werden in der Potsdamer Stadthalle Heinrich-Mann-Alle wieder die Hallen-Besten des Fußballkreises ermittelt. Stichtag für die Qualifikation ist der kommende Sonntag.
Anstoß ist um 13 Uhr, Vorspiele der Reserven 11 Uhr.
H.J.
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