20 starke Minuten reichten den Gästen
FUSSBALL / Fortuna Babelsberg unterliegt dem MSV Neuruppin II unglücklich mit 3:4
Es hätte am Sonnabend eine Sternstunde für Fortuna Babelsberg werden können, doch schließlich stand Potsdams Landesligavertreter im letzten Hinrundenspiel gegen den MSV Neuruppin II doch mit leeren Händen da. „Was die Mannschaft heute 55 Minuten lang gezeigt hat, war das Beste, was ich je von ihr gesehen hatte“, war auch Fortunas Vereinschef Hartmut Domagala fassungslos, wie es zu der 3:4-Niederlage kam.
Die als Überraschungsmannschaft der Saison angekündigten Fontanestädter waren in der ersten Halbzeit total abgemeldet. Motiviert durch den frühen Führungstreffer von Manuel Brunow (8.), der nach schönem Teamwork mit seinem Stürmerkollegen Robert Koschan entstand, begeisterten die Babelsberger ihre Fans wie lange nicht. Weitere Tore schienen tatsächlich nur eine Frage der Zeit zu sein. Mehrere Lattenschüsse von Daniel Jung, weitere gute Möglichkeiten durch den Lars Fuhrmann, Manuel Brunow, Robert Koschan, die teils knapp verpassten oder am starken Neuruppiner Keeper Daniel Fraufarth scheiterten, hätten eine 5:0-Führung zur Pause auf jeden Fall verdient. Als dann die beiden Sturmspitzen eine knappe Minute nach dem Wiederanpfiff mit diesmal verteilten Rollen – Brunow gab die Vorlagen, Koschan war der Vollstrecker – die zweite Hälfte mit dem 2:0 einläuteten, schienen die vergebenen Möglichkeiten auf einen Schlag vergessen. Es dauerte bis zur 51. Minute ehe der Gast mit einem Kopfball, der knapp über die Latte strich, das erste Mal überhaupt das Babelsberger Tor anvisierten. Dann aber ging es Schlag auf Schlag. Es war einfach unfassbar, wie der bis dahin chancenlose MSV nach dem Anschlusstreffer von Florian Eggert (55.) plötzlich aufdrehte. Zwei Minuten später stand es durch einen Hinterhaltschuss von Tobias Haack nach Eckball 2:2. Lähmendes Entsetzen auf der einen Seite, die andere legte nun noch einmal nach. Florian Eggert war von der Fortuna-Abwehr überhaupt nicht mehr in den Griff zu bekommen und traf prompt noch zweimal (62., 76.). 20 Minuten reichten den Neuruppiner also, um eine Niederlage in einen Sieg umzuwandeln.
Zwei Tore Rückstand waren zuviel für Fortuna, das sich dennoch bis zum Schlusspfiff nicht aufgab. Als Jörn Hintze kurz vor dem Abpfiff im gegnerischen Strafraum gelegt wurde und der sehr gut amtierende Schiedsrichter Thomas Engels (Ludwigsfelde) auf den Elfmeterpunkt zeigte, verkürzte Manuel Brunow noch auf 3:4. In der Nachspielzeit scheiterte Lars Fuhrmann dann noch mit einem Direktschuss am Neuruppiner Keeper.
Trainer Jörg Nachtigall: „Mein Neuruppiner Kollege sagte mir nach dem Spiel, dass wir heute die bessere Mannschaft waren und den Sieg verdient haben. Das ist mir schon zum fünften Mal nach einer Niederlage passiert. Leider können wir uns dafür nichts kaufen.“
H.J.
Fortuna Babelsberg – MSV 19 Neuruppin II 3:4 (1:0)
1:0 Manuel Brunow (8.), 2:0 Robert Koschan (46.), 2:1 Florian Eggert (55.), 2:1 Tobias Haack (57.), 2:3, 2:4 Florian Eggert (62., 76.), 3:4 Manuel Brunow (87./Foulelfmeter)
Schiedsrichter: Thomas Engels (Ludwigsfelde)
Zuschauer: 45
Gelbe Karten: Martin Engst (Foulspiel), Robert Koschan (Foulspiel) / Erik Sonnenberg (Foulspiel), Marcel Kraus (Foulspiel), Stefan Voß (Foulspiel)
Fortuna Babelsberg: Stephan Eckert; Marc Flohr; Patrick Doberitz, Martin Engst; Lars Fuhrmann, Jörn Hintze, Daniel Jung, Tony Zimmermann; Robert Jenner; Manuel Brunow, Robert Koschan
Trainer: Jörg Nachtigall/Oliver Goly
MSV 19 Neuruppin II: Daniel Fraufarth; Julian Tietz, Marcel Kraus, Michael Engel, Stefan Krüger; Tobias Haack, Erik Sonnenberg, Tuurlaj Zaasai (89. Steven Rogge), Stefan Voß; Tim Koschek (64. Christian Mathwig), Florian Eggert (90.+2 Sascha Hedicke)
Trainer: Jan Kistenmacher/Michael Woitella
| |