Kreisliga ist „schuldenfrei“
FUSSBALL / Am Sonntag endet in den Spielklassen des Havellandes die erste Halbserie
In den Spielklassen des Fußballkreises havelland sind dieses Jahr noch zwei Spieltage zu absolvieren. An diesem Sonnabend und Sonntag endet die erste Halbserie, eine Woche drauf ist bereits der erste Rückrundenspieltag angesetzt. Richtig gut im Plan liegt dabei die Kreisliga. Nicht ein einziges Nachholspiel ist offen. Wenn das bis zum 10. Dezember so bleibt, dann kann die höchste Liga des Havellandes ohne „Spielschuld“ in das neue Jahr gehen.
Auf den Titel Halbzeitmeister oder Herbstmeister geben die meisten in der Regel nicht so viel. Wichtig ist die Platzierung zum Saisonende. Dass möglichst viele Punkte und ein guter Tabellenrang zu Weihnachten auch ein Polster für das Frühjahr sind, das werden aber nicht nur die ganz vorn stehenden Teams bestätigen. Vorzeitig einen Pflock zurückstecken dürfen vor allem die Spitzenteams aus Wachow/Tremmen, Saarmund und Bornim also nicht, wenn der Jahresendspurt eingeläutet wird. Dazu hat auch keiner einen Grund. Am Sonntag spielen alle drei vor eigenem Publikum, und das soll nicht enttäuscht werden. Von der Papierform her den leichtesten Gegner hat der Tabellenführer, den den FSV Babelsberg 74 empfängt. Ganz auf die leichte Schulter zu nehmen ist der Tabellenzehnte aber nicht. Drei Siege in den letzten drei Begegnungen dürften das nach schwachem Saisonstart angeschlagene Selbstbewusstsein der Babelsberger wieder aufgemöbelt haben. Wachows Trainer Tino Anders möchte nun nur noch so schnell wie möglich in die Winterpause kommen, natürlich auf Platz eins. „Unsere personelle Situation wird immer kritischer, wir haben schon fünf Ausfälle zu beklagen“, nennt Anders als Grund, dass bei den letzten Siegen seiner Mannschaft auch viel Glück im Spiel war.
Gleiches trifft für die Potsdamer Sport-Union 04 zu, die in Saarmund zu Gast ist. Der jüngste Sieg gegen Brieselang hat zumindest die Abstiegsgefahr ganz stark gemindert. Letzte Saison konnte die Lüderitz-Elf das Auswärtsspiel gegen die SG Saarmund 4:3 gewinnen und an der Templiner Straße hieß es 0:0. „Torwart Peer Klytta muss wahrscheinlich mit gebrochenem Zeh spielen. Die Verletztenliste wird kürzer und die Trainingsbeteiligung besser. Eventuell ist eine Überraschung drin“ zeigt sich PSU-Coach kämpferisch. Sein Saarmunder Kollege Detlev Kehr ist noch selbstbewusster: „Für mich zählt nur ein klarer Heimsieg gegen PSU, um den Druck auf Wachow/Tremmen weiterhin aufrecht zu erhalten. Wir werden versuchen, dass Emotionale Hoch von PSU (4 Punkte gegen Bornim und Brieselang) entsprechend den Witterung abzukühlen.“
Ein Schlüsselspiel für Gastgeber wie Gast ist die Partie in Bornim. Chancen auf den Anschluss an die Spitze dürfen sich nur noch die Randpotsdamer ausrechnen. Dazu ist ein Sieg über den Schönwalder SV aber unbedingte Voraussetzung. Der Verlierer wäre wohl endgültig ins Mittelfeld verbannt. Für Bornims Trainer Lothar Riegel zählt deshalb auch nur ein Sieg gegen den Neuling, denn „wir wolle oben dran bleiben“. Leider muss er auf Jens Weilbach verzichten,er wird am Dienstag am Meniskus operiert. „Dafür hat sich Christian Dietze mit drei Toren im letzten Spiel endlich eingeschossen“, stimmt Riegel wieder optimistisch.
Beim Vorletzten Paulinenaue/Hertefeld kann für SV Babelsberg 03 III nur ein Sieg das Ziel sein. Der brächte dann noch keine Verbesserung des vierten Tabellenplatzes. Immerhin darf man bei zehn Punkten Rückstand zum Ersten weiter hoffen, dass die vorn Platzierten irgendwann mal schwach werden.
Der neue Trainer des RSV Eintracht Teltow, Michael Köppchen, kann nach dem 0:0 auf der Sandscholle auch auf den ersten Punktgewinn gegen einen „richtig starken Kontrahenten“ verweisen. De gute Leistung soll am Sonnabend gegen SV Falkensee-Finkenkrug III bestätigt werden. Vielleicht ist es da ein Vorteil für die Teltower, dass der Neuling letzten Sonntag von Saarmund eine 0:5-Packung erhielt. Das Selbstbewusstsein könnte nicht ganz so groß sein.
Zwei Verlierer des vorigen Spieltages stehen sich in Brieselang gegenüber. Während den Grün-Weißen bei ihrer Niederlage gegen die PSU ein schwacher Auftritt nachgesagt wird, war Fortuna Babelsbergs Trainer Timm Schuldt trotz des klaren 0:3 gegen Bornim mit dem Reserveteam vom Stern gar nicht mal so unzufrieden. „Da sich auch unsere personelle Situation in nächster Zeit nicht zu verbessern scheint, und wir das Tor nicht treffen, fahren wir als krasser Außenseiter nach Brieselang“, schraubt der Babelsberger Coach seine Erwartungen nicht sehr hoch.
Die Beelitzer Favoritenstellung gegen den Namensvetter Blau-Weiß Pessin ist vor allem aus der schlechten Auswärtsbilanz des Gegners herzuleiten. Nur in Seddin (6:1) und Schönwalde konnte dieser bisher punkten. Ein Erfolg bei den heimstarken Beelitzern ist natürlich nicht unmöglich, wäre aber dennoch eine Überraschung.
Der berühmte letzte Strohhalm wird immer wieder gern zitiert. Der TSV Perwenitz ergriff ihn vorigen Sonntag, als er das Kellerduell gegen Paulinenaue/Hertefeld gewann. Nun hat der Drittletzte die Chance, sich noch weiter von den Abstiegsplätzen zu entfernen. Es geht zum Schlusslicht Lok Seddin. Außer Brieselang (0:0) hat dort bisher noch jeder Gast gewonnen.
Anstoß ist an diesem Wochenende um 13 Uhr, Reserven 11 Uhr.
H.J.
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