Brunow-Treffer in der Nachspielzeit
FUSSBALL / Fortuna Babelsberg kann nach Sieg über Bernau beruhigt in die Winterpause gehen
Im Fußball geht es bei weitem nicht immer gerecht zu. Da machte Fortuna Babelsberg vor acht Tagen gegen den MSV Neuruppin II ein tolles Spiel und verlor mit 3:4. Am Sonnabend bot die Stern-Elf gegen Bernau eher Magerkost und durfte sich am Ende über drei Punkte freuen. Ein Sieg, mit dem kaum noch jemand gerechnet hatte. 90 Minuten waren bereits um und es stand 1:1, als in der Nachspielzeit Manuel Brunow einen Freistoß Ronny Richters von der linken Außenbahn zum 2:1 im Gästetor versenkte.
Den Fortunen darf allerdings bestätigt werden, dass der Sieg hoch verdient war. Der Neuling aus dem Landkreis Barnim konnte an seine Leistung von der Vorwoche, als er beim Tabellenführer Rüdersdorf 2:1 gewann, nicht anknüpfen. Deshalb blieb es auch ohne Folgen, dass die Abstimmung zwischen den einzelnen Mannschaftsteilen bei den Fortunen alles andere als optimal war. Befreiungsschläge aus der Abwehr heraus gelangten selten ans Ziel und der Angriff wurde von Mittelfeld kaum mit guten Vorlagen gefüttert. Zwei „Hundertprozentige“ gab es vor der Pause. Einmal köpfte Robert Koschan (6.) nach Freistoß von Tony Zimmermann aus Nahdistanz einen halben Meter übers Tor, und bei einem von Jörn Hintze sehr gut vorbereiten Angriff in der 21. Minute war Bernaus Keeper Sergej Schmidt Retter in höchster Not. Erst parierte er Koschans Rakete aus zehn Metern, dann wehrte er auch den Nachschuss von Manuel Brunow ab.
Für Diskussionsstoff bei den Gästen sorgte anfangs der zweiten Hälfte der Feldverweis für ihren Libero Sandro Buchheim. Wegen Foulspiels verwarnt, konnte sich dieser nicht verkneifen, aus Wut über noch einmal kräftig gegen den Ball zu treten. Schiedsrichter Marcel Riemer, der sehr gut amtierte, blieb nichts weiter übrig, als nachzulegen. Obwohl sich die zahlenmäßige Überlegenheit kaum auf den weiteren Spielverlauf auswirkte, gingen die Babelsberger kurz danach in Führung. Robert Jenner (63.) spielte im Strafraum drei Verteidiger aus und probierte es dann einfach selber. Warum sich Fortuna dann für kurze Zeit den Schneid abkaufen ließ, wird wohl ein Geheimnis bleiben. Jedenfalls kam der Gegner zurück. David Heinrich erwischte mit einem 20-m-Schuss (74.) Schlussmann Stephan Eckert auf dem falschen Fuß – 1:1. Um ein Haar hätte es drei Minuten später das 1:2 gegeben. diesmal rettete Eckert gegen Heinrich. Brunows späterer Treffer hätte so bestenfalls einen Punkt gerettet.
Trainer Jörg Nachtigall: „Drei Punkte lassen uns darüber hinwegsehen, dass es nicht unser bestes Spiel war. Wir können jetzt aber beruhigt in die Winterpause geben. Der Blick nach oben ist nicht ganz verloren, und zu den gefährlichen Tabellenplätzen haben wir ein gutes Polster.“
H.J.
Fortuna Babelsberg – FSV Bernau 2:1 (0:0)
1:0 Robert Jenner (63.), 1:1 David Heinrich (74.), 2:1 Manuel Brunow (90.+1)
Schiedsrichter: Marcel Riemer (Eisenhüttenstadt)
Zuschauer: 75
Gelb/Rot: Sandro Buchheim (Bernau/54.) wegen Foulspiels und Ballwegschlagens
Gelb: Lars Fuhrmann (59.) wegen Foulspiels, Tony Zimmermann (73.) wegen Meckerns, Daniel Jung (78.) wegen Foulspiels / Ronny Kelpin (22.) wegen Foulspiels, Sören Schugk (90.+1) wegen Foulspiels
Fortuna Babelsberg: Stephan Eckert; Marc Flohr; Stefan Geißler, Martin Engst (69. Ronny Richter); Jörn Hintze, Daniel Jung; Lars Fuhrmann, Robert Jenner, Tony Zimmermann; Robert Koschan, Manuel Brunow
Trainer: Jörg Nachtigall/Oliver Goly
FSV Bernau: Sergej Schmidt; Sandro Buchheim; Anatoli Statujew, Florina Gerber; Ronny Kelpin (46. Christian Schlender), Kai Fandrich; Sören Schugk, Sven Rohmann; Tino Repmann; David Heinrich (84. Martin Will), Christof Blum (64. Patrick Jonas)
Trainer: Jörg Piesche
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