Erster Sieg in Wittenberge ist überfällig
FUSSBALL / Fortuna-Trainer Jörg Nachtigall hofft auf neun Punkte aus den nächsten drei Spielen
Sicher haben sich die Anhänger von Fortuna Babelsberg gefreut als ihre Elf am letzten Sonnabend gegen Seelow nach einem 1:3-Rückstand noch ein Unentschieden schaffte. Trainer Jörg Nachtigall dagegen ist mit dem einen Punkt nicht so sehr zufrieden. „Wir haben erneut nicht gewonnen und müssen uns nun wohl oder übel von den vorderen Tabellenrängen verabschieden“, hat der 50-Jährige eine andere Sicht auf die Meisterschaft.
Tatsächlich haben die Fortunen als Elfter noch neun Punkte Vorsprung zu den Abstiegsplätzen. Doch diese können ganz schnell aufgebraucht sein, wenn wenn nicht weitere Dreier folgen. „Und das sollte möglichst bald passieren“, setzt Nachtigall seine Hoffnung auf die nächsten drei Wochenenden. „Drei Endspiele“ stehen für ihn an. An diesem Sonnabend geht es zum Tabellennachbarn Wittenberge, acht Tage später kommt Stahl Finow an die Newtonstraße und anschließend steigt in Teltow das Derby des Fußballkreises. Für Jörg Nachtigall sind neun Punkte aus diesen Begegnungen beinahe Pflicht.
In der Westprignitz wird man das natürlich zu verhindern suchen. Der FSV Veritas konnte nach seinem missglückten Ausflug in die Verbandsliga in der Saison 2004/05 – als Letzter stieg man damals sofort wieder ab – bei weitem nicht mehr an die davor eine Klasse tiefer erreichten Erfolge anknüpfen. Auch Fortuna hat davon profitieren können. Zwar liegen die Wittenberger in der Statistik aller bisherigen Begegnungen mit acht Siegen und drei Niederlagen bei einem Torverhältnis von 35:15 noch deutlich vorn. Die Tendenz geht allerdings dahin, dass das Team aus der Filmstadt den Rückstand abbaut. Die letzten beiden Treffen mit Veritas wurden, allerdings jeweils zu Hause, mit 2:0 beziehungsweise 3:1 gewonnen, und nach früher meist deutlichen Auswärtsschlappen führte Fortuna zuletzt im Ernst-Thälmann-Stadion bis zur 80. Minute 1:0, um dann noch knapp mit 1:2 zu verlieren.
„Der erste Sieg in Wittenberge ist längst überfällig“, setzt der Babelsberger Coach am Sonnabend vor allem auf eine starke Abwehr, die 90 Minuten lang konzentriert arbeitet. Wenn dann auch die Angreifer ihre in der Schlussviertelstunde gegen Seelow gezeigte Aggressivität wiederholen können, dann sollte ein Sieg nicht unmöglich ein. Dass es gegenüber diesem Spiel einige Umbesetzungen gibt, sollte unerheblich sein. Manuel Brunow wird aus privaten Gründen fehlen und ebenso Thomas Hoffmann. Fraglich ist auch der Einsatz von Robert Koschan, der eventuell am Sonnabend arbeiten muss. Ronny Richter, Tony Zimmermann und Robert Jenner sind daher doppelt gefordert. H.J.
Ronny Richter trifft zweimal
FUSSBALL / Fortunas erster Sieg in Wittenberge
Aufatmen an der Newtonstraße. Nach der 1:2-Niederlage in Hennigsdorf und dem 3:3 daheim gegen Seelow fuhr Fortuna Babelsberg mit einem 2:1 (1:0) beim Tabellennachbarn Veritas Wittenberge, wo in der Vergangenheit noch nie gewonnen wurde, den ersten Dreier 2007 ein.
Wie bereits beim 3:1 im Hinspiel war die Stern-Elf auch diesmal ihrem Gegner 90 Minuten lang deutlich überlegen. Der Tabellennachbar hatte in der dritten Minute zwar die erste Chance des Spiels. Bei einem Eckball von Veritas war Fortunas Abwehr aber auf der Hut, und diese Aktion rüttelte die Gäste wach. Ronny Richters 1:0 (29.) nach schöner Vorarbeit von Robert Koschan war zu diesem Zeitpunkt hochverdient. Tony Zimmermann und Jörn Hintze hatten vor der Pause weitere Möglichkeiten, den Vorsprung auszubauen, scheiterten aber. Das besorgte schließlich Ronny Richter (57.) – der 26-Jährige erzielte damit in den letzten beiden Spielen vier Treffer –, als er wiederum von seinem Stürmerkollegen Robert Koschan freigespielt wurde.
Fortuna nun happy, doch zu weiteren Toren reichte der Schwung nicht mehr. Im Gegenteil, als der Babelsberger Keeper Stephan Eckert in der 67. Minute bei einem Abschlag aus der Hand die 16-m-Linie knapp übertrat, monierte das ein überkorrekter Schiedsrichterassistent. Den Freistoß von der Strafraumgrenze versenkte Sebastian Gückel im im Fortuna-Kasten. Zum Glück nutzte den Platzbesitzern der Anschlusstreffer nicht mehr. Kurz darauf sah Ronny Dittmann nach einem Foul an Robert Koschan die Rote Karte. In Überzahl war nun Fortuna am Drücker, ließ bei mehreren guten Möglichkeiten jedoch die Konzentration vermissen. Wegen wiederholten Foulspiels sah dann auch noch der Wittenberger Andreas Herper (88.) die Ampelkarte, so dass Fortunas Sieg am Ende nicht mehr gefährdet war.
Trainer Jörg Nachtigall: „Bei aller Freude über die drei Punkte, muss ich bemängeln, dass wir heute viel höher gewinnen konnten.“ H.J.
Fortuna Babelsberg: Stephan Eckert; Daniel Jung; Lars Fuhrmann, Stefan Geißler; Martin Voigt (58. Robert Jenner), Jörn Hintze, Ivo Ziemann, Tony Zimmermann; Steffen Krause; Robert Koschan, Ronny Richter (80. René Schöder)
Trainer: Jörg Nachtigall