TFV will die Schmach vom Hinspiel tilgen
FUSSBALL / An der Teltower Jahnstraße steigt am Sonnabend das Nachbarschaftsduell der Landesliga Nord

Als Mike Weißfuß letzten Sonntag die durch die Verlegung des Punktspiels von Fortuna Babelsberg gebotene Möglichkeit nutzte, um den nächsten Gegner des Teltower FV in Augenschein zu nehmen, da wurde der Trainer vom Landesliga-Letzten gleich doppelt enttäuscht. Die Fortunen „mauerten“, spielten so schlecht wie noch nie in dieser Saison und boten dem Späher keinen Hinweis für das Nachbarschaftsduell am Sonnabend. Auch über den Finower Sieg war Weißfuß alles andere als begeistert. Immerhin gehören die Barnimer zu jenen wenigen Teams, die der TFV mit etwas Glück noch überflügeln könnte. Aus sechs Punkten Rückstand sind nun neun geworden. Da am Wochenende auch Bernau überraschend in Sachsenhausen gewann und Eberswalde II sich gegen die Reserve des MSV Neuruppin mit 5:2 behauptete, hat sich die Situation für Teltows Kicker natürlich noch mehr verschärft.
Dass Derbys oft eigenen Gesetzen unterliegen, ist ein Strohhalm, an den sich Mike Weißfuß als Kämpfernatur weiter klammert. Der Blick auf den Tabellenstand sollte sein Team zum krassen Außenseiter stempeln. Das steht mit acht Punkten auf Rang 16, der Gast aus der Landeshauptstadt hat mehr als das Dreifache auf seinem Konto, nämlich 26. Und wenn man an das Hinspiel an der Newtonstraße denkt, das Fortuna 5:0 gewann, dann dürften Wetten überwiegend auf einen Babelsberger Sieg abgeschlossen werden. „Wir kassierten vor drei Wochen in Finow erst in der 83. Minute das 0:1, führten beim 1:2 auf Kuckuck bis zehn Minuten vor Schluss noch 1:0 und haben zuletzt auch in Rüdersdorf erst in der letzten Viertelstunde die entscheidenden Gegentore eingesteckt“, weiß der Coach, wo er bei seiner Truppe ansetzen muss. „Gegen Fortuna dürfen nicht schon vor dem Abpfiff aufhören Fußball zu spielen“, sieht er durchaus eine Chance. Personell sieht es bei den Teltowern erstmals seit langem wieder ganz gut aus. Zur Wochenmitte waren noch keine Ausfälle bekannt, alle brennen darauf, die Schmach vom Hinspiel zu tilgen.
Beim Stern-Verein lassen sich die Probleme nicht einfach unter den Teppich kehren. „Nach den Turbulenzen um die Trainerentlassung in der vergangenen Woche waren die Köpfe meiner Spieler nicht frei“, sieht der neue Coach Manuel Brunow als Grund für den enttäuschenden Auftritt gegen Finow. Sich selbst nimmt der 35-Jährige, der nach Vorstellungen des Vorstandes bis zum Saisonschluss gemeinsam mit Norbert Mohr das Sagen haben soll, aus der Kritik nicht aus. „Es ist etwas anderes, wenn man mit ganzem Herzen Spieler ist und auf einmal die Verantwortung zu tragen hat“, begründet Brunow seine Zurückhaltung bei der Premiere. Ganz so lautstark muss er ja nicht am Spielfeldrand auftreten. Ein paar Hinweise von draußen haben aber noch keiner Fußballelf geschadet.
An der Jahnstraße in Teltow sieht das am Sonnabend ab 15 Uhr vielleicht schon ganz anders aus und eine aufgewecktere Fortuna wird ihren Trainer aus der Reserve locken. Da werden die Ronny Richter, Robert Jenner und Co. hoffentlich wieder öfter treffen. Definitiv ohne Torerfolg bleibt am Sonnabend Robert Koschan. Der Blondschopf handelte sich gegen Finow die fünfte „Gelbe“ ein und kann die Erfahrungen aus seinem einjährigen Gastspiel beim jetzigen Konkurrenten nicht anwenden. Neben Koschan fehlen eventuell auch Steffen Krause und Stefan Geißler. Beide haben Verletzungen am Fuß.
H.J

hmm...also sorry aber das war ne runde nix liebe leute - endstand übrigens 1:0 für teltow .

der schieri verweigerte dann fortuna 20min. vor ende noch die bude nach nem freistoß im strafraum. jenner nagelt das ding unter die latte, der linienrichter hat die fahne oben und zeigt zur mittelline ... nimmt sie aber nach 5sek. urplötzlich wieder runter - unverständlich, da der ball eindeutig hinter der linie war - wer das nicht sieht und anderes behauptet, sorry aber dafür hab ich dann kein verständnis - eindeutge bude.

wie auch immer...alles in allem fortuna unterirdisch und teltows sieg geht aufgrund der kämpferischen leistung (wie das eben in einem DERBY sein sollte) in ordnung.

Teltower FV 1913 - Fortuna Babelsberg 1 : 0 (1:0)

Fortuna Babelsberg: Stephan Eckert; Ivo Ziemann, Stefan Geißler, Lars Fuhrmann; Daniel Jung, Steffen Krause , Jörn Hintze, Robert Jenner, Tony Zimmermann; Ronny Richter, Manuel Brunow

Ingo Hecht entscheidet das Derby für Teltow
Teltower 1:0 gegen Babelsberg schürt Hoffnungen auf den Klassenerhalt

Der knappe 1:0-Sieg des Teltower FV über Fortuna Babelsberg dürfte neue Hoffnungen bei den Optimisten auf den vielleicht doch noch möglichen Klassenerhalt genährt haben. Der Druck war groß, doch die Gastgeber bestanden die Situation mit Bravour. Denn die schnellere Orientierung fand der TFV, der mit drei Spitzen und langen Bällen versuchte, mehr als bisher für die Offensive zu tun. In einer ersten undurchsichtigen Situation kam Ingo Hecht (22.) an der Strafraumgrenze in Ballbesitz, zog sofort ab, nicht platziert, aber Stephan Eckert im Fortuna-Gehäuse hatte überraschend das Nachsehen. Drei Minuten später spielte Hecht Mike Weißfuß frei, den Knaller aus 16 Metern parierte Eckert jedoch glänzend und verhinderte einen höheren Rückstand seiner Elf. Danach fing sich die Fortuna und wurde dominanter. Vor allem Jörn Hintze und Tony Zimmermann versprühten mehr Aggressivität und übten Druck auf die ballführenden Spieler der Gegenseite aus. Auch nach dem Seitenwechsel beherrschten die Gäste die Szenerie und kamen zu Chancen. Bei einer Freistoßablage traf Jenner aus 18 Metern die Unterkante der Latte, der Ball schien die Torlinie überquert zu haben, doch Schiedsrichter Seifert (Zinnitz/Spreewald) erkannte den Treffer nicht an. Fortuna drängte auf den Ausgleich, fand aber gegen einen aufopferungsvoll fightenden Gegner, bei dem Hecht Dreh- und Angelpunkt des Spiels mit überragender Präsenz an allen Brennpunkten des Geschehens war, keine Lücke. Beide Trainer, denen als Offensivspieler trotz einiger Möglichkeiten kein Tor gelang, kommentierten: Mike Weißfuß (Teltow): "Unser Aufbegehren im Kampf gegen den Abstieg wurde mit einem etwas glücklichen, aber nicht unverdienten Sieg belohnt". Manuel Brunow (Fortuna): "Wir hatten klare Feldvorteile, blieben aber vorn ohne Effektivität, Teltows erfahrene Spieler behielten den Kopf stets oben".
D.W.