Fortuna im Abstiegskampf
FUSSBALL / 26 Zähler dürften schwer zum Klassenerhalt reichen
Vor drei Wochen war die Welt noch ziemlich heil beim Landesligisten Fortuna Babelsberg. Mit einem 2:1 in Wittenberge hatten die Stern-Kicker am 19. Spieltag nicht nur ihren ersten Auswärtssieg gegen den Kontrahenten aus dem Nordwesten Brandenburg eingefahren, sondern auch eine Menge für den Klassenerhalt getan. 26 Punkte standen auf der Haben-Seite und die nächsten beiden Gegner kamen vom Tabellenende, waren in der Hinrunde klar besiegt worden. Das 1:3 gegen Finow war der erste Dämpfer und wurde noch mit der völlig überraschenden Entlassung von Trainer Jörg Nachtigall zwei Tage vorher zu entschuldigen versucht. Für die folgende 0:1-Niederlage beim Schlusslicht Teltow gab es keine Erklärung. Nur soviel: Jetzt steckt Fortuna mittendrin im Abstiegskampf, auch wenn augenblicklich noch der zehnte Tabellenrang belegt wird.
26 Zähler werden kaum zum Klassenerhalt reichen“, hat Vereinschef Hartmut Domagala kein so gutes Gefühl. Von den hinter Fortuna platzierten Teams sind nur noch Nauen und Eberswalde zu bespielen. Doch auch diese beiden müssen erstmals besiegt werden. Am Sonnabend gibt es deshalb ein Schlüsselspiel. Auf dem Stern-Sportplatz ist der MSV 19 Rüdersdorf zu Gast. Und der Tabellenvierte kommt auf keinen Fall als Außenseiter. Es gilt zwar als ziemlich sicher, dass die Kicker aus der Industriegemeinde östlich Berlins auch bei ihrem fünften Versuch, in die Verbandsliga aufzusteigen scheitern werden, doch zur Spitze dieser Liga-Staffel zählen sie noch immer. Daran ändert auch nichts die 1:9-Schlappe beim Überflieger Kuckuck Kickers vor zwei Wochen. Eher könnte diese Motivation sein, in der Landeshauptstadt ganz schnell wieder in die Erfolgsspur zurückzufinden. Man hat übrigens fast zur gleichen Zeit wir Fortuna Konsequenzen aus der unbefriedigenden Situation gezogen und Trainer Frank Terletzki vorzeitig aus seinem Vertrag entlassen..
Für Fortuna wird es also ganz wichtig, bis Sonnabend den psychologischen Stress endgültig abzubauen. Unschlagbar sind die Rüdersdorfer nämlich auch nicht, selbst wenn sie in Bestbesetzung antreten. In der Hinrunde verlor Fortuna unglücklich mit 1:2. Knappe Resultate waren überhaupt die Regel in den letzten Jahren bei den Treffen mit Rüdersdorf. Vor drei Jahren haben die Babelsberg sogar schon mal in Rüdersdorf mit 3:2 gewinnen können. Mit sechs Siegen zwei Unentschieden und einer Niederlage hat der MSV in den bisherigen neun Aufeinandertreffen aber immer noch deutlich die Nase vorn.
„Freie Köpfe und wiedergewonnenes Selbstbewusstsein“ erwartet Spielertrainer Manuel Brunow am Sonnabend von seinen Mitstreitern. „Ich hoffe, dass alle die freien Tage zu Ostern genutzt habe, um neue Kraft zu tanken“, kündigt der 35-Jährige für das Schicksalsspiel bis auf den aus familiären Gründen fehlenden Lars Fuhrmann eine volle Kapelle an. H.J.
Trendwende bleibt aus
FUSSBALL / Fortuna Babelsberg kjassiert die dritte Niederlage in Folge
Die Trendwende ist ausgeblieben. Nach den beiden Nullnummern gegen die Kellerkinder Finow und Teltow blieben die Landesligakicker von Fortuna Babelsberg am Sonnabend zum dritten Mal in Folge ohne Punktgewinn. Das 1:2 gegen den Tabellenvierten MSV Rüdersdorf mag auf den ersten Blick als Normalität erscheinen. Eines aber hatte die Begegnung mit den beiden Treffen vor Ostern gemeinsam: Fortunas Niederlage war vermeidbar.
Nachdem es in den letzten Jahren in den Vergleichen mit Rüdersdorf stets sehr knappe Resultate gegeben hatte, durften die nach dem Abdriften ihrer Mannschaft nicht mehr so zahlreichen Besucher auf dem Stern-Sportplatz durchaus auf einen Sieg hoffen. Schade, dass dieser dann so kläglich vergeben wurde. Bereits zur Pause hätte man, bis dahin noch mit deutlichen Feldvorteilen, den Sack zubinden können. Ein Tor aus heiterem Himmel – Vitalis Schulz verlängerte eine Flanke Daniel Soßmanns von der linken Seite in das diesmal von Norbert Mohr gehütete Tor – brachte in der 28. Minute den ersten Dämpfer, die Fortunen aber noch nicht von ihrer Linie ab. Ronny Richter (32.) scheiterte wenig später am hervorragenden reagierenden MSV-Keeper Björn Oeltze. Robert Jenners wunderschönes Kopfballtor (37.) nach Freistoßvorlage von Daniel Jung, rückte dann den Spielverlauf doch wieder gerade und drei Minute weiter traf Richter mit einem 20-m-Freistoß erneut. Pech für den Schützen: Schiedsrichter Frank Hegner (Rathenow) hatte „indirekt“ signalisiert, Richter aber direkt verwandelt.
Die zweite Halbzeit begann denkbar schlecht. 47. Minute, Jens-Uwe Zöphel schlägt einen Freistoß vor das Babelsberger Tor. Marek Seruga wird von keinem einzigen Verteidiger attackiert und kann aus sechs, sieben Metern nahezu unbedrängt einschießen. Der erneute Rückstand blieb nicht ohne folgen. In der nächsten halben Stunde war nichts von einem Aufbegehren zu spüren bei den Fortunen, deren Mittelfeld nun noch mehr Defizite aufwies als vor dem Wechsel. Als es in der Schlussphase doch noch versucht werde, geschah das zu halbherzig. Ronny Richter und Robert Jenner ließen zudem noch gute Chancen aus und der zuletzt noch eingewechselte Spielertrainer Manuel Brunow machte es in der Nachspielzeit seinen Teamkollegen gleich.
„Wir sind wieder einmal an der eigenen Chancenverwertung gescheitert“, sah Brunow dann auch als Hauptgrund für die Niederlage. Fortuna bleibt zwar vorerst Zehnter, geht aber schweren Wochen entgegen. Als nächstes stehen zwei schwere Auswärtsspiele an. In acht Tagen beim Tabellenführer Kuckuck Kickers und danach wartet der Zweitplatzierte Velten auf die Stern-Elf. H.J.
Fortuna Babelsberg – MSV 19 Rüdersdorf 1:2 (1:1)
Tore: 0:1 Vitalis Schulz (28.), 1:1 Robert Jenner (37.), 1:2 Marek Seruga (47)
Schiedsrichter: Frank Hegner (Rathenow)
Zuschauer: 65
Gelbe Karten: Jörn Hintze (33.) wegen Foulspiels / Mario Warzecha (35.) wegen Foulspiels, Jan Eckert (39.) wegen Meckerns
Fortuna Babelsberg: Norbert Mohr; Daniel Jung; Stefan Geißler (87. Manuel Brunow), Patrick Doberitz; Jörn Hintze, Steffen Krause (73. Pascal Banneth), Ivo Ziemann, Robert Jenner, Tony Zimmermann; Robert Koschan, Ronny Richter
Trainer: Manuel Brunow/Norbert Mohr