Trainerwechsel vor dem Derby
SG Bornim hat sich von Lothar Riegel getrennt
Wenn zwei Spiele ohne Sieg dem Tabellenführer auch nicht sonderlich weh taten, so hat man sich in Wachow und Tremmen dennoch ein wenig geärgert, dass mit der Niederlage beim SV Babelsberg 03 III und dem folgenden Unentschieden gegen die dritte Mannschaft des SV Falkensee/Finkenkrug eine Monate anhaltende Erfolgsserie unterbrochen wurde. Acht Punkte Vorsprung um Verfolger sind allerdings noch kein Grund zur Besorgnis.
„Manche werden es vielleicht nicht glauben, doch wir haben seit Wochen riesige Besetzungsprobleme“, erklärt Trainer Tino Anders die beiden sieglosen Spiele. Bei der Potsdamer Sport-Union 04 wäre er daher schon mit einem Punkt zufrieden. „Wenn wir ohne eine weitere Niederlage über die runden kommen“, dann müsste es reichen“, bleibt Anders selbstbewusst.
Auch der Vizemeistertitel dürfte inzwischen vergeben sein. Die Niederlagen von Bornim und dem SVB 03 letzten Sonntag haben den Abstand zum Dritten, das ist jetzt der Schönwalder SV, auf satte elf Zähler anwachsen lassen. „Wir können uns jetzt nur noch selber schlagen“, hat Trainer Detlev Kehr Rang zwei schon fest eingeplant. Zum nächsten Spiel muss seine Mannschaft in Seddin antreten. Vom Letzten geht kaum noch Gefahr aus. „Gegen Seddin haben uns in der Vergangenheit gegen Seddin immer schwer getan. Wenn wir aber an die Leistung der letzten Woche anknüpfen, sind drei Punkte drin“, geht Kehr gelassen an diese Aufgabe.
Dritter zu werden, ist für manche vielleicht eine undankbare Platzierung. Wenn der Schönwalder SV den erst vor einer Woche eroberten Tabellenrang bis zum Saisonende verteidigen kann, dann darf man dort aber mächtig stolz sein. Immerhin wäre es die bisher beste Platzierung, die die Kicker aus dem Norden Falkensees erreichten. Wenn man dann noch bedenkt, dass die Elf erst voriges Jahr aufstieg, dann ist das schon sensationell. Nun heißt es aber erst einmal sich mit einem Sieg vor eigenem Publikum gegen den FSV Babelsberg 74 die Verfolger vom Leibe zu halten. Trainer Mario Berg freut sich über die gute Platzierung, sieht aber noch viel Arbeit vor seiner Mannschaft, diese zu halten. „Unsere Spielerdecke ist sehr dünn, und wir haben noch schwere Gegner“, wäre Berg selbst mit Rang fünf nicht unglücklich.
Da sich der SVB 03 III und die SG Bornim im direkten Vergleich gegenüber stehen, dürfte zumindest einer von beiden zunächst auf der Strecke bleiben. Nachdem die Bornimer am 1. Mai im Pokalspiel Heimrecht hatten und 2:1 gewannen, wird diesmal auf der Sandscholle gespielt. „Nach der Niederlage im Pokal sitzt der Stachel tief, wir wollen den Spieß jetzt umdrehen“, hat Nulldrei-Trainer Rainer Nitzsche den Kampf um Platz drei noch nicht aufgegeben, erwartet aber einen motivierten Gegner. Die Bornimer werden zu diesem Spiel mit einem neuen Trainer antreten. Am Mittwoch kam die Meldung, dass man sich von Lothar Riegel getrennt hat. Als Vizepräsident Jens Weilbach übernimmt vorübergehend dieses Amt. An der Zielstellung will der 37-Jährige nicht viel ändern. „Wir wollen dieses Jahr den Kreispokal gewinnen und weiter um Platz drei in der Meisterschaft kämpfen“, hofft Riegel trotz großer personeller Probleme – fünf Stammspieler fallen aus – auf drei Punkte gegen Nulldrei.
Chancen auf Platz drei haben auch noch Grün-Weiß Brieselang und der RSV Eintracht Teltow. Beide haben an Sonntag ziemlich schwere Auswärtshürden zu meistern. Der Ortsnachbar Perwenitz erwartet die Brieselanger und möchte nach seinem Überraschungssieg in Bornim weiter Punkte sammeln im Kampf gegen den Abstieg. Diese hat ebenso der Paulinenaue/Hertefelder TSV nötig, der den RSV Eintracht empfängt. „Paulines“ Erfolgsserie im Frühjahr ließ ganz schön aufhorchen und sollte dem Tabellensiebten Warnung sein.
Keine so gute Karten im Kampf um den sicheren Nichtabstiegsplatz 14 hat zur Zeit die Babelsberger Fortuna-Reserve. Nach der 2:5-Niederlage in Schönwalde steht nun wieder ein Heimspiel an für das Team von Trainer Timm Schuldt. Doch der Gast Blau-Weiß Pessin scheint sehr gut drauf zu sein, er hat von seinen letzten fünf Spielen keines verloren und dreimal sogar gewonnen.
SV Falkensee/Finkenkrug III und Beelitz fallen aus der Kreis der Abstiegsbedrohten heraus und haben auch mit dem Titelkampf nichts zu schaffen. Wenn sich beide am Sonntag auf der Ringpromenade gegenüber stehen, dann können beide also locker aufspielen und dabei an ihre guten Leistungen vom letzten Spieltag anknüpfen.
Anstoß ist um 15 Uhr, Vorspiele der Reserven 13 Uhr.
H. J.
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