Fortuna ist richtig heiß
FUSSBALL / Mit Sachsenhausen hat die Stern-Elf eine Rechnung offen
Bei Fortuna Babelsberg ist in dieser Woche eine wichtige Entscheidung gefallen. Manuel Brunow wird das im März von Jörg Nachtigall übernommene Traineramt nicht nur bis zum Saisonende ausüben, man will mit ihm einen unbefristeten Vertrag anbieten über diese Zeit hinaus. „Ich freue mich auf diese Tätigkeit“, sagte der 35-Jährige zu seiner Ernennung, „mir macht es Spaß und die tollen Siege in den letzten drei Spielen haben mich noch einmal richtig motiviert.“
Klar, dass 11:1 Tore und neun Punkte aus den Spielen gegen Velten Stahl Brandenburg und Zehdenick die Stimmung beim Potsdamer Landesligisten anhoben. Letzten Sonnabend wurde erstmal definitiv der Klassenerhalt gesichert, nun schauen Mannschaft aber auch die Fans bereits nach oben. „Neuruppin und Zehdenick liegen nur einen beziehungsweise zwei Punkte vor uns, Platz acht ist also in Sichtweite“, rechnet der Coach vor, denkt aber insgeheim daran, dass bei dem Lauf, den seine Elf jetzt hat, durchaus noch zwölf Punkte bis zum Saisonschluss zu holen sind.
Drei davon sollen diesen Sonnabend her. Fortuna darf sich da wieder heimischem Publikum auf dem Stern-Sportplatz präsentieren. Als Gast hat sich TuS 1896 Sachsenhausen angesagt, das auf dem siebten Tabellenrang steht. Bemerkenswert an dieser Truppe ist, dass sie die wenigsten Gegentreffer in dieser Ligastaffel kassierte, nur 31. Beim Tabellenführer Kuckuck Kickers hat es dagegen bereits 36mal eingeschlagen. Mit 56 erzielten Toren ist man Drittbester hinter Kuckuck und Stahl Brandenburg. Abwehr und Offensive der Sachsenhausener sind also intakt. Abteilungsleiter Fred Lange hat also guten Grund zu der Ankündigung: „Wenn wir so spielen wie letzte Woche beim 2:2 gegen Rüdersdorf, dann müssen wir keine Angst haben.“ Ein Handicap gibt es aber: Sachsenhausen wird ohne seinen besten Torjäger Jochen Malinowski antreten. Dieser ist beruflich verhindert.
Der Optimismus der Gäste, bei denen diese Woche Trainer Falk Franke gefeuert wurde, muss Fortuna nicht erschrecken. Die Mannschaft sollte wissen, wozu sie in der Lage ist. Ein 0:3 wie im Hinspiel ist kaum zu erwarten. Diese Niederlage hatte man sich damals mit einem ganz schwachen Spiel selber zuzuschreiben. Sie sollte eher dazu motivieren, es nun besser zu machen. Personell wird es bei den Babelsbergern gegenüber den letzten erfolgreichen Spielen kaum Veränderungen geben. Lediglich Torhüter Norbert Mohr kann nicht dabei sein. Da die eigentliche Nummer eins, Stephan Eckert, noch durch seinen gebrochenen Finger verhindert ist, darf erstmals in diesem Spieljahr Martin Jenner zwischen die Pfosten. Fortunas zweiter Keeper ist allerdings ohne Spielpraxis und trainiert auch kaum, weil er zu Zeit in Bayern seinen Bundeswehrdienst absolviert. H.J.
Rückfall in alte Zeiten
FUSSBALL / Schwächelnde Fortuna kassiert 0:3-Klatsche
Das war nicht die Mannschaft, die in den letzten drei Spielen so überzeugend aufgetrumpft hatte. Am Sonnabend waren deswegen wieder ein paar mehr Zuschauer zum Stern-Sportplatz gekommen, und die wurden tüchtig enttäuscht. Fortuna Babelsberg verlor sein Heimspiel gegen TuS Sachsenhausen glatt mit 0:3 (0:1).
Da gibt es überhaupt nichts zu beschönigen. Potsdams Landesligist lieferte eine klägliche Vorstellung, gegen einen Gast, der zwar klar besser war, aber auch nicht gerade in Höchstform schien. In den letzten Spielen drehte sich vermutlich zu viel um Robert Koschan. Der blonde Stürmer hatte nicht nur seinen Torriecher wieder gefunden, er riss auch seine Nebenspieler mit, und das gesamte Team trug so zu den herrlichen Siegen bei. Koschan schien nun aber Blei an den Füßen zu haben. Nicht zu spüren war sein Kampfgeist der letzten Wochen, und es war keiner da, der in die Bresche sprang.
So muss am Ende leider festgestellt werden, dass Fortuna mit dem 0:3 noch recht gut bedient war. Ein einziger gelungener Angriff der Platzbesitzer wurde in der 80. Minute registriert. Er endete mit einem Lattenschuss von Robert Jenner.
Doch selbst wenn diese Aktion ein Tor gebracht hätte, die Niederlage wäre nicht zu vermeiden, sie war zu diesem Zeitpunkt bereits besiegelt. Sachsenhausen war zwei Minuten vor der Pause durch Marcel Lesniak in Führung gegangen, als dieser nach einer Unaufmerksamkeit der Babelsberger Abwehr auf einmal ganz allein vor dem Tor von Martin Jenner auftauchte und ich aus 12 Metern die Ecke seelenruhig aussuchen konnte. Viktor Wiroths 0:2 (66.) und das 0:3 durch Ronny Papenbrock (68.) fielen kurz hintereinander in einer Druckphase der Gäste. Diese begnügten sich dann damit, das Spiel zu kontrollieren und den Sieg nicht mehr aus den Händen zu geben.
Trainer Manuel Brunow: „Nachdem der Klassenerhalt gesichert ist, fehlte wieder die Motivation. Das Spiel war auf jeden Fall ein Rückfall in alte Zeiten.“ H.J.
Fortuna Babelsberg – TuS 1896 Sachsenhausen 0:3 (0:1)
Tore: 0:1 Marcel Lesniak (43.), 0:2 Viktor Wiroth (66.), 0:3 Ronny Papenbrock (68)
Schiedsrichter: Roberto Siegel (Sachsendorf)
Zuschauer: 100
Gelbe Karten: Lars Fuhrmann (59.) wegen Foulspiels (Tim Gefeller (29.) wegen Foulspiels, Viktor Wiroth (60.) wegen Meckerns
Fortuna Babelsberg: Martin Jenner; Daniel Jung; Stefan Geißler, Patrick Doberitz; Lars Fuhrmann, Robert Jenner, Ronny Hintze, Ivo Ziemann; Tony Zimmerman (73. Martin Voigt); Robert Koschan, Ronny Richter (61. Steffen Krause
Trainer: Manuel Brunow