Ein Gläschen Freibier für die Fans auf der Sandscholle
FUSSBALL / Fortuna Babelsberg II will nicht in die Abstiegsrelegation
Zum Saisonfinale gibt es im Fußballkreis Havelland-Mitte immer eine Besonderheit. Der letzte Spieltag findet geschlossen am Sonnabend statt. Wer das vergisst und dieses Wochenende in gewohnter Manier erst zum Sonntag auf den Sportplatz schlendert, der hat das Spiel seiner Lieblingsmannschaft um einen Tag verpasst.
Die Grillpartys zum Saisonabschluss werden auch diesmal wieder von unterschiedlichen Stimmungen begleitet. Beim Meister FSV Wachow/Tremmen dürfte es mit Sicherheit ganz hoch hergehen, egal mit welchem Ergebnis man vom Auswärtsspiel beim FSV Babelsberg 74 zurückkehrt. Auch die Nächstplatzierten haben kaum Grund, jetzt noch Trübsal zu blasen oder den Jubel überschwenglich zu steigern. Die wichtigsten Entscheidungen sind gefallen in der oberen Tabellenhälfte. Ob einer nun Dritter, Vierter oder Fünfter wird, spielt nun auch nicht mehr die ganz große Rolle. Selbst Saarmund 0:4-Pleite im letzten Heimspiel hat den Vizemeister nicht mehr geschadet, die Enttäuschung war ehr für den Augenblick. Und dann gibt es ja auch noch die Möglichkeit, sich dennoch mit einem Sieg aus einem alles in allem recht erfolgreichen Punktspieljahr zu verabschieden. Der muss dann nur an der Templiner Straße gegen die Potsdamer Sport-Union 04 geholt werden.
Es gibt aber doch noch drei Plätze, auf denen es noch um etwas geht. Der Teilnehmer an der Abstiegsrelegation wird noch ermittelt. Dieses Erlebnis möchten sich die drei Kandidaten Perwenitz, Paulinenaue/Hertefeld und Fortuna Babelsberg natürlich gern ersparen. Richtig gute Karten haben da aber nur die Hertefelder. Sie liegen nicht nur einen beziehungsweise zwei Zähler vor den Konkurrenten, sondern haben mit dem Heimspiel gegen Schlusslicht Seddin auch die leichteste Aufgabe. Trainer Holger Busses Optimismus ist daher angebracht. „Wir können es aus eigener Kraft schaffen“, sieht er nach dem jüngsten Unentschieden gegen Paulinenaue/Hertefeld so gut wie keine Gefahr für seine Truppe.
Etwas anders sieht es da schon beim Paulinenaue/Hertefelder TSV an. Der hat mit dem Auswärtsspiel beim SV Babelsberg 03 III eine viel schwerere Hürde zu bewältigen. Zum Glück steht da noch immer ein Pünktchen mehr auf dem Konto als bei der Fortuna-Reserve. Ob noch ein Zähler hinzukommt, ist ungewiss. Wenn SVB-Coach Rainer Nitzsche verspricht, dass seine junge Truppe im letzten Spiel noch einmal alle geben wird, dann ist das nur legitim. Die treuen Fans werden außerdem mit einem Gläschen Freibier belohnt. Auch wenn der Ortsnachbar davon einen Nutzen hat. Den aber muss die Stern-Elf ja aus einer möglichen Niederlage von „Pauline“ auch selber ziehen. Was schwer genug wird. Die Babelsberger haben Grün-Weiß Brieselang zu Gast, das nach einer nicht ganz so erfolgreichen Saison nun wenigstens Platz drei behalten möchte.
Die Trainer der beiden am meisten bedrohten Relegationskandidaten sehen die Situation so: Guido Folgart (Paulinenaue/Hertefeld): „Meine Hoffnung ist, dass Brieselang am Sonnabend bei Fortuna Babelsberg II gewinnt. Wir jedenfalls fahren als krasser Außenseiter zu unseren letzten Spiel. Sollten wir doch in die Relegation müssen, dann wären mir die Caputher als Gegner angenehmer. Die kennen wir aus gemeinsamen Kreisligazeiten. Eintracht 90 Babelsberg ist für uns ein völlig unbeschriebenes Blatt.“
Tim Schuldt (Fortuna Babelsberg II): „Es wird schwer für uns. Ich denke aber noch immer, dass wir es schaffen können und möchte über einen möglichen Relegationsgegener nicht spekulieren.“
Große Sprünge in der Tabelle können die an den restlichen begegnungen beteiligen Teams nicht mehr machen. Hier geht es allen Beteiligten in erster Linie darum, die Saison mit einem guten Ergebnis abzuschließen. Schönwalde winkt bei einem Heimsieg gegen Bornim noch Rang drei. Aber nur wenn Brieselang nicht gewinnt. SV Falkensee/Finkenkrug III möchte natürlich an den 4:0-Sieg in Saarmund vom letzten Sonntag anknüpfen und seinem eigenen Publikum einen ebensolchen Erfolg gegen RSV Eintracht Teltow bieten. Fast Tabellennachbarn sind die beiden Namensvetter aus Pessin (10.) und Beelitz (8.). Da das gastgebende Blau-Weiß-Team nur einen Punkt weniger hat, können bei einem Sieg der Pessiner durchaus die Plätze getauscht werden.
Auch die 1. Kreisklasse erlebt am Sonnabend noch einen richtigen Knüller. Auf dem Kunstrasenplatz im Potsdamer Stadtteil Kirchsteigfeld empfängt der Tabellendritte Eintracht 90 Babelsberg den Viertplatzierten Caputher SV. Gewinnen die Gäste diese Partie, dann schnappen sie dem lange Zeit bereits als Aufsteiger so gut wie feststehenden Gegner in letzter Sekunde noch den Relegationsplatz um den Aufstieg in die Kreisliga weg.
Allgemeine Anstoßzeit ist am Sonnabend um 15 Uhr, Reserven 13 Uhr. H.J.