In Neuruppin geht es wieder aufwärts
Fortuna Babelsberg trifft erneut auf einen Staffelfavoriten
Auch wenn es nicht zum Heimsieg gelangt hat, so darf man bei Fortuna Babelsberg mit dem Saisonstart dennoch zufrieden sein. „Stahl Brandenburg zählt für mich zu den heißesten Anwärtern auf den Staffelsieg“, wertet Trainer Manuel Brunow das 0:0 vom vergangenen Wochenende als Erfolg für seine Schützlinge. Brunow hat noch einen zweiten Kandidaten auf Platz 1, das ist der MSV 1919 Neuruppin. Dass ausgerechnet die Fontanestädter der nächste Gegner der Stern-Kicker sind, sehen diese keineswegs als Nachteil an „So wissen wir gleich, wo wir stehen“, hofft der Coach natürlich, am Sonnabend nicht zu verlieren.
In Neuruppin wartet mit Sicherheit keine leichtere Aufgabe auf Potsdams Landesligavertreter als am vorangegangenen Wochenende. Man mag über die Favoritenrolle der Gastgeber im Aufstiegskampf geteilter Meinung sein, zu den Spitzenteams dieser Liga sind sie auf jeden Fall zu zählen. Vor der letzten Saison sah nach Insolvenz und Zwangsabstieg von der Oberliga in die Landesliga vielleicht noch anders aus. Inzwischen schlagen die Wogen bei weitem nicht mehr so hoch. Es wurde nicht nur der weitere Absturz verhindert, mit Platz fünf hat sich der MSV in der Tabelle sogar wieder ziemlich weit oben etabliert. Mehrere Spieler, die damals den Verein verließen, kehrten jetzt zurück. Dazu zählen Christian Stölke, Enrico Hinzer und Stefan Krüger von den Kuckuck Kickers sowie Martin Dombrowski, der zwischenzeitlich beim Ligakonkurrenten Oberhavel Velten angeheuert hatte. Letzterer trug sich vorigen Sonntag bereits in die Torschützenliste ein. Sein Treffer in Finow konnte allerdings die 1:2-Niederlage gegen den 1.FV Stahl nicht verhindern. Ein Ergebnis, das Fortuna nicht zur Überheblichkeit verleiten darf. Auch neutrale Beobachter sprachen von einem Ergebnis, das keineswegs dem Spielverlauf entsprach. Zudem haben die Fortunen auch ihre eigenen Erfahrungen mit dem morgigen Gegner. Zuletzt wurde im Frühjahr zwar mit 2:1 gewonnen, doch in den direkten Aufeinandertreffen wechselten die Sieger häufig. Das Hinspiel 2007 ging mit 3:1 an den Gastgeber Neuruppin, im Jahr davor gab es jedesmal einen Gästesieg.
Der Ausgang des Treffens könnte von der Tagesform abhängen. Die sollte möglichst gut sein. „Selbstverständlich will ich jedes Spiel gewinnen“, bleibt Trainer Brunow nach dem guten Auftritt beim Testspiel gegen den SV Babelsberg 03 am Dienstag optimistisch, das zu schaffen. Personell bieten sich ihm reichlich Alternativen an. Die Auswahl der der richtigen Formation könnte das größte Problem werden.
Anstoß ist um 15 Uhr. jir.
Fortuna Babelsberg: Andreas Witte; Uwe Masurek-Patz (55. Martin Brosda); René Schoeder, Stefan Geißler; Alexander Galke; Tony Zimmermann, Ronny Sens (55. Sebastian Brosda); Jean Waide, Robert Jenner; Sebastian Zimmermann, Stephan Mackus. Trainer: Manuel Brunow/Uwe Masurek-Patz.
Tore: 1:0 Martin Dombrowski (5.), 2:0 Michael Liesberg (15.), 3:0 Markus Filarski (22.), 4:0 Sebastian Skupke (78.), 4:1 Stephan Mackus (87.), 5:1 Robert Schröder (90.).
Ernüchternde 1:5-Niederlage - Fortuna steht eine Halbzeit lang neben den Schuhen
Dem 0:0-Auftakt gegen Stahl Brandenburg folgte postwendend die Ernüchterung. Fortuna Babelsberg verlor am Sonnabend sein zweites Saisonspiel beim MSV Neuruppin mit 1:5 (0:3). Sicher war es erschwerend, dass mit Jörn Hintze (beruflich verhindert), Pascal Baneth (verletzt), Lars Fuhrmann, Patrick Doberitz und Sebastian Maaß vier Akteure aus der Stammelf fehlten. Die Gründe für die hohe Niederlage wollte Trainer Manuel Brunow indes woanders suchen. Seine Schützlinge standen in der ersten Halbzeit völlig neben den Schuhen, spielten körperlos und luden dem zu den Staffelfavoriten zählenden Gegner förmlich zum Toreschießen ein. Der fackelte dann auch nicht lange. In der 5. Minute wurde ein Babelsberger Freistoß vor dem 16-m-Raum des MSV abgefangen. Den schnellen Konter schloss Martin Dombrowski mit dem 1:0 ab. Die Vorentscheidung ließ nicht lange auf sich warten. Ebenfalls nach einem Konter erhöhte Michael Liesberg (15.) auf 2:0, und mit dem 3:0 durch Markus Filarski (22.) waren die Messen gesungen. Fortunas Keeper Andreas Witte konnte einem da richtig leidtun, hatte er doch bei allen drei Treffern keine Chance. Auch Uwe Masurek-Patz hätte sich seine Rückkehr als Aktiver in die Landesliga sicher anders vorgestellt. Der Babelsberger Co-Trainer war auf der Liberoposition eingesetzt. Eine Standpauke in der Kabine bewirkte wenigstens, dass die Fortunen nach der Pause mit einer besseren Einstellung auf das Feld zurückkehrten. Zu retten war allerdings nichts mehr, dazu war Neuruppin viel zu clever. Sebastian Skupke erhöhte sogar noch auf 4:0 (78.), ehe Stephan Mackus (87.) den schönsten Spielzug der Gäste mit einem Kopfballtor zum 1:4 abschloss. Robert Schröder stellte in der Schlussminute jedoch den alten Abstand wieder her und besiegelte so die bittere Niederlage. Trainer Manuel Brunow: „Mit körperlosem Fußball und ohne Herz kann man kein Fußballspiel gewinnen.“ jir.