Vorbericht

Zum Siegen verdammt
Fortuna Babelsberg hat am Sonnabend einiges gutzumachen
Fußball ist schnelllebig. Fortuna Babelsberg bekam das am letzten Sonnabend zu spüren. Denn nur eine Woche nach dem guten Saisonauftakt – 0:0 gegen Stahl Brandenburg – kassierte Potsdams Landesligavertreter in Neuruppin eine 1:5-Klatsche.
Inzwischen haben sich an der Newtonstraße die Gemüter wieder einigermaßen beruhigt. Man hat die Niederlage ausgewertet, blickt wieder nach vorn. am dritten Spieltag gibt es wieder ein Heimspiel. „wir sind zum Siegen verdammt“, gibt Trainer Manuel Bruno eine zum Treffen gegen den MSV 19 Rüdersdorf eine ganz klare Zielstellung vor. „Bei einer erneuten Nullnummer stünden wir bereits mit dem Rücken an der Wand“, verleiht der Trainer seiner Forderung noch mehr Nachdruck.
Wenn bereits im zweiten Saisonspiel personelle Probleme auftreten, dann ist das schon recht ungewöhnlich. Zum Desaster in Neuruppin trug aber noch mehr die mangelnde Leistungsbereitschaft der dort eingesetzten Akteure bei, so Bruno. während sich der Kader mit der Rückkehr von Lars Fuhrmann, Patrick Dobertin und Jörn Hintze langsam wieder füllt, muss an letzterem in dieser Woche hart gearbeitet werden. Wichtig wird vor allem sein, den Gast nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Diese Gefahr besteht durchaus. Wurde doch Rüdersdorf, das bis dahin seit seinem Aufstieg 2002 viermal Platz zwei belegte und einmal Dritter wurde, im letzten Jahr in Babelsberg mit 3:1 und beim Rückkampf sogar mit 5:1 besiegt. Schnee von gestern ist auch, dass der MSV in der zurückliegenden Saison nur Platz 14.
Im Sommer hat sich einiges bewegt im Verein aus der Industriegemeinde vor den Toren Berlins. Spielertrainer Jörg Schwarz, der vor anderthalb Jahren den langjährigen Coach Frank Terletzki ablöste, nahm inzwischen den Hut. Sein Nachfolger Wolfgang Juhrsch am Stern nicht unbekannt. Vor längerem hat er das Männerteam trainiert, und zuletzt sah man sich jährlich zweimal bei den Spielen gegen Zehdenick. Dort saß der Berliner mehrere Jahre lang auf der Bank. Juhrsch hält sich zu den Zielen seiner jetzigen Truppe noch bedeckt. Das liegt auch daran, dass die Mannschaft nahezu komplett neu formiert wurde. Vom alten Kader sind nur noch Sebastian Vlach, René Neumann, Dennis Pflume, Marek Seruga und Ersatzkeeper Jevgenij Maksimov dabei. Die Neuzugänge kommen vom Oberligisten Schöneiche sowie aus Lichtenberg, Strausberg und Eggersdorf. In der Meisterschaft hat Rüdersdorf noch nicht richtig Tritt gefasst. Nach dem 2:4-Auftakt beim Neuling BSC Rathenow gab es zu Hause gegen Finow lediglich ein 1:1. Was heißt: Auch Fortunas Gast darf sich am Sonnabend keine Niederlage erlauben.
Anstoß ist um 15 Uhr. jir.

Punktspiel am Samstag, den 30.08.2008

Fortuna Babelsberg - MSV 19 Rüdersdorf 1 : 1 (0:1)

Fortuna Babelsberg: Andreas Witte; Martin Brosda (46. Lars Fuhrmann); René Schoeder, Stefan Geißler; Jörn Hintze, Sebastian Brosda; Patrick Doberitz, Jean Waide, Robert Jenner (85. Pascal Baneth); Sebastian Zimmermann (56. Tony Zimmermann, Stepahn Mackus. Trainer: Manuel Brunow/Uwe Masurek-Patz.

Tore: 0:1 René Neumann (10.), 1:1 Tony Zimmermann (72.).

Ausgleich nach Traumpass von Jenner - Fortuna Babelsberg erreicht erneut ein Unentschieden
Für die Moral war es sicher ganz gut, auf die Platzierung wirkte sich das 1:1 von Fortuna Babelsberg gegen den MSV 19 Rüdersdorf überhaupt nicht aus. Potsdams Landesligavertreter wartet nach zwei Unentschieden und einer Niederlage noch immer auf den ersten Saisonsieg und bleibt vorerst Drittletzter. Wenn die Zuschauer auf dem Stern-Sportplatz am Sonnabend einigermaßen auf ihre Kosten kamen, dann ist das zuallererst der zweiten Halbzeit zu verdanken. Bis zur Pause erinnerte das Spiel der Fortunen in vielem an den desolaten Auftritt von der Vorwoche, als sie in Neuruppin it 1:5 unter die Räder kamen. Die Rüdersdorfer 1:0-Führung durch René Neumann war zu diesem Zeitpunkt hoch verdient und hätte nach den Chancenanteilen durchaus höher ausfallen können. Als Co-Trainer sich Uwe Masurek-Patz – Coach Manuel Brunow musste wegen der Einschulung seiner Tochter das Spiel verlassen – beim Pausentee seine Schützlinge „zur Brust nahm“, blieb das nicht ohne Wirkung. Die Mannschaft kehrte wie umgewandelt aufs Feld zurück und bot nun streckenweise Fußball vom Feinsten. Dabei muss gesagt werden, dass die Rüdersdorfer Elf nicht mehr mit jener zu vergleichen ist, die im Vorjahr noch locker zweimal besiegt wurde (3:1, 5:1). Respekt, wie dieser Gegner nach dem Wechsel in die Enge getriebene wurde. Höhepunkt war der Ausgleich von Tony Zimmermann (72.) Robert Jenner flankte aus der eigenen Hälfte von der rechten Seitenlinie diagonal über das 60 Meter in den Rücken der Gästeabwehr. Dort erhielt der eine Viertelstunde vorher eingewechselte Tony Zimmermann das Leder und vollendete. Als MSV-Coach Wolfgang Juhrsch in der Schlussphase Celestin Tchetche-Pola brachte, sorgte der Ex-Strausberger bis zum Abpfiff noch einmal für frischen Wind. In der Schlussminute verhinderte Babelsbergs Keeper Andreas Witte mit toller Parade den erneuten Rückstand. Co-Trainer Uwe Masurek-Patz: „Das Unentschieden war hoch verdient. Am Ende hatten wir aber das Glück des Tüchtigen auf unserer Seite.“ jir.