Verfolgertrio auf der Lauer
An der Zillestraße treffen sich die Teams mit den torhungrigsten Angriffen
Das Pokalwochenende dürfte allen noch daran beteiligten Kreisligisten gut getan haben. Immerhin haben neun von ihnen die nächste Runde erreicht, und selbst den beiden durch Niederlagen gegen Konkurrenten aus der eigenen Liga ausgeschiedenen Teams Fortuna Babelsberg II und Rot-Weiß Groß Glienicke wurden gute Auftritte bestätigt. Wenn am Sonnabend mit dem Treffen RSV Eintracht Teltow – SG Saarmund die Meisterschaftshinrunde in die zweite Hälfte eintritt, dann darf man auf allen Plätzen selbstbewusste Kicker erwarten.
An der Stahnsdorfer Zillestraße empfängt nicht nur der Ersten den Sechsten. Von einem Spitzenspiel ist auch noch aus einem anderen Grund auszugehen. Die Saarmunder erzielten in sieben Spielen 25 Treffer und können damit auf den erfolgreichsten Angriff dieser Liga verweisen. Auf Platz zwei folgt der RSV Eintracht, dessen Stürmer trafen 20-mal ins gegnerische Tor. Was alles noch spannender macht, ist die Tatsache, dass der RSV Eintracht bisher alle seine Heimspiele gewonnen hat und dabei nicht ein einziges Gegentor kassierte, während sein Gast dagegen auswärts noch ohne Punktverlust blieb. „Wir wollen natürlich diese Bilanz nicht aufgeben“, setzt Teltows Trainer Michael Köppchen auf Sieg. Die optimale personelle Situation – keine Verletzte, keine Ausfälle aus anderen Gründen – begründet Köppchens Optimsmus. Sein Kollege Detlev Kehr hält dagegen: „Eintracht Teltow ist eine spielstarke Truppe und aus allen Mannschaftsteilen torgefährlich. Ich denke, wir werden trotz der starken Teltower Abwehr auch unsere Chancen bekommen. Gelingt es uns diese konsequent zu nutzen, sollte auch gegen den Tabellenführer etwas drin sein.“
Im Kampf um die Tabellenspitze könnte es am Sonntag ganz eng werden. Die Potsdamer Kickers 94 II sind mit dem RSV punktgleich, liegen in der Tordifferenz aber lediglich um zwei Treffer hinter diesem. Noch nicht rechtskräftig Sportgerichtsurteil, das die Kickers nach dem 1:1 gegen Bornim am ersten Spieltag zum Verlierer erklärte. „Wir haben gegen das Urteil Widerspruch eingelegt“, erklärt Trainer Stephan Ranz. Nach Pessin fährt der Neuling als Favorit, und möchte natürlich auch gewinnen. Das 3:2 der Pessiner in Bornim vor zwei Wochen kam für Trainer Stephan Ranz gerade zur rechten Zeit: „Ich denke meine Mannschaft wird den Gegner nicht unterschätzen.“ Optimistische Töne kommen auch von Pessiner Seite. „Das Bornimer Ergebnis hat der Mannschaft Auftrieb gegeben. Wenn am Sonntag alle Mann an Deck sind, sollte sie es den Kickers schwer machen“, kündigt Trainer Ralf Hoffmann an.
Siege der beiden Führenden würde an der Tabellenspitze kaum etwas verändern. Anders sähe das bereits bei einem Unentschieden aus. Mit dem nur einen Punkt zurückliegenden TSV Perwenitz sowie SG Bornim und Grün-Weiß Brieselang – beide haben zwei Punkte weniger als der Erste und der Zweite – liegt ein starkes Trio auf der Lauer. Alle Drei haben sogar lösbare Aufgaben. Brieselang empfängt in Zeestow die Potsdamer-Sport-Union 04. Das Team von der Templiner Straße steht nicht gerade in dem Ruf, beständig gute Leistungen zu bringen. Erwischt es aber einen guten Tag, dann hat es jeder Gegner schwer. Spannung ist auch in Perwenitz angesagt. Nachdem der TSV vor drei Wochen gegen Saarmund 1:2 verlor, ist sein Heimnimbus ein wenig angekratzt. Man hat das acht Tage später mit einem Sieg in Beelitz wieder gutgemacht. Nun wollen die Perwenitzer gegen Groß Glienicke den nächsten Dreier holen und damit ihre gute Tabellensituation festigen. Trainer Holger Busse zollt dem Gegner nach dessen Auftritt in Bornim am Pokalwochenende großen Respekt, traut seinen Schützlingen aber einen Sieg zu. „Die Niederlage gegen Saarmund ist abgehakt“, blickt Busse längst wieder nach vorn.
SG Bornim muss als einziger der drei Verfolger auswärts antreten. Dass der SV Falkensee-Finkenkrug III an der Ringpromenade bisher lediglich einen Zähler holen konnte, sollte die Randpotsdamer keineswegs dazu verleiten, sich vorab als Sieger zu sehen. Der Gegner ist nicht weniger unberechenbar wie die PSU 04 und könnte durchaus für eine Überraschung sorgen.
Landesklassenabsteiger FSV Ketzin/Falkenrehde hat seinem Heimpublikum in dieser Saison sogar noch weniger geboten. Alle drei Spiele am Ketziner Schwimmbad wurden verloren und dabei nur ein einziges Tor erzielt. Da bedarf es schon einer gewaltigen Steigerung, wenn gegen Beelitz diese Minusserie beendet werden soll. Die Blau-Weißen scheinen sich auf fremden Plätzen wohl zu fühlen. In Zeestow und an der Ringpromenade schafften sie immerhin ein Unentschieden.
Der Paulinenaue/Hertefelder TSV hatte vor zwei Wochen mit einem 3:3 gegen den RSV Eintracht Teltow für eine große Überraschung gesorgt. Im Pokal war man aber bereits in Runde zwei ausgeschieden, hatte also am letzten Wochenende frei. An der Rudolf-Breitscheid-Straße können die Schützlinge von Trainer Guido Folgart nun zeigen, ober der Achtungserfolg gegen den Tabellenersten positive Nachwirkungen hat. Der FSV Babelsberg 74 dürfte auf jeden Fall ein echter Prüfstein sein.
Am vierten Spieltag waren Fortuna Babelsberg II und der Ortsnachbar SV Babelsberg 03 III noch ziemlich erfolglose Tabellennachbarn. Beim Derby auf dem Stern-Sportplatz gibt es nun aber einen klaren Favoriten. Während die Fortunen danach keinen Punkt mehr holten und an das Tabellenende zurückfielen, gewann der SVB dreimal hintereinander. Inzwischen Neunter, schaut der Vizemeister des Vorjahres wieder nach oben.
Anstoß ist um 14 Uhr, Vorspiele der Reserven um 11.30 Uhr. jir.
Fortuna Babelsberg II – SV Babelsberg 03 III 2 : 2 (0:0)
Fortuna II: Rene Wieschendorf –Christian Pfingsten, Andreas Kunick, Rene Schöder – Patrick Wolff, Andreas Lange, Martin Voigt, Alexander Krenz, Alexander Galke – Daniel Zerna, Jens Dobslaff (87. Christopher Funk)
Tore: 1:0 Daniel Zerna (70.), 1:1 Markus Goede (75.), 1:2 George Tanski (79.), 2:2 Christian Pfingsten (85.).
Fortuna Babelsberg II – SV Babelsberg 03 III 2:2 (0:0). Tore: 1:0 Daniel Zerna (70.), 1:1 Markus Goede (75.), 1:2 George Tanski (79.), 2:2 Christian Pfingsten (85.). Rote Karte: Daniel Zerna (Fortuna Babelsberg II /88.) wegen groben Foulspiels.
Grün-Weiß Brieselang – Potsdamer Sport-Union 5:0 (2:0). Tore: 1:0 Sven Jarzabek (15.), 2:0 Christian Köhr (40.), 3:0, 4:0 Sven Jarzabek (71., 82.), 5:0 Maik Fergin (88.).
Berichte
Tabellenführer souveräner 6:0-Sieger
SG Bornim kassiert erneut die zweite Niederlage
Kreisliga-Primus RSV Eintracht Teltow ließ bereits am Sonnabend mit einem überraschend hohen 6:0-Sieg gegen die mit hohen Erwartungen angereisten Saarmunder aufhorchen. Einen Tag später folgten weitere Paukenschläge. Von den Verfolgern des punktgleichen Spitzenduos – die Potsdamer Kickers II kehrten mit einem 4:2-Sieg aus Pessin zurück – mussten einige Federn lassen. Am spektakulärsten ist natürlich die Bornimer 2:3-Niederlage beim SV Falkensee-Finkenkrug, doch auch mit dem 2:0-Sieg des Paulinenaue/Hertefelder TSV an der Rudolf-Breitscheid-Straße war nicht unbedingt zu rechnen. Einen Wechsel gab es am Tabellenende. Fortuna Babelsberg II knöpfte dem Ortsnachbarn SVB 03 III einen Punkt ab und gab die Rote Laterne an den erneut erfolglosen FSV Ketzin/Falkenrehde ab.
Eintracht Teltow – SG Saarmund 6:0 (3:0). Das hohe Ergebnis lässt auf eine desolate Saarmunder Mannschaft schließen. Dem war jedoch auf keinen Fall nicht so. Die Gäste versuchten durchaus mitzuspielen, fanden aber im RSV-Keeper Heiko Flachsbart ihren Meister und wurden immer wieder ausgekontert. Johannes Kühn (12.), Manuel Hannemann (39.) und Christian Schröter (44.) legten in der ersten Halbzeit ein 3:0 vor. Nach dem Wechsel waren Marc-Robert Borowski (69., 87.) und Johannes Kühn (78.) erfolgreich.
Blau-Weiß Pessin – Potsdamer Kickers II 2:4 (0:3). Drei Lattenschüsse waren die ganze Ausbeute der starken Pessiner Anfangsphase. Dagegen machten die Gäste Nägel mit Köpfen und hatten zur Pause durch Hannes Hohmann (3.) sowie Ronny Senger (27., 31.) bereits einen beruhigenden Vorsprung herausgeholt. Wie wertvoll dieser war, sollte sich in der zweiten Halbzeit erweisen. Obwohl Maik Richter (54.) noch einmal für die Kickers traf, hätte es eng werden können, denn Björn Hoffmann (51.) und Sven Hoffmann (90.) waren nun auch für Blau-Weiß erfolgreich.
TSV Perwenitz – Rot-Weiß Groß Glienicke 0:1 (0:1). Dem flotten Spiel fehlten lediglich mehr Tore. Sean Floods Kopfballtor zum 0:1 blieb der einzig Treffer. Perwenitz machte in der zweiten Halbzeit viel Druck, bemühte sich aber vergeblich um den Ausgleich.
SV Falkensee-Finkenkrug III – SG Bornim 3:2 (0:2). Nachdem Sascha Leuendorf (13.) und Jakob Carlin (22.) die Bornimer mit 2:0 in Führung gebracht hatten, schienen dieser ihrer Favoritenrolle gerecht zu werden. Sicher war das verletzungsbedingte Ausscheiden von Jules Cesar Kamchoum wenig später ein herber Verlust. Als Meisterschaftsanwärter muss man so etwas aber verkraften können. Lars Semprich (52. und Christian Duschek (55.) gelang mit einem Doppelschlag kurz nach der Pause der Ausgleich. Mirko Dessels 3:2 (70.) versetzte den Gästen den endgültigen K.o.
FSV Babelsberg 74 – Paulinenaue/Hertefelder TSV 0:2 (0:0). An der Niederlage gegen einen aufopferungsvoll kämpfenden Gast sind die Babelsberger selber schuld. So verschoss Roy Bottin (34.) einen Elfmeter. Ein 1:0 hätte der ausgeglichenen Partie sicher eine andere Wendung gegeben. So war Paulinenaue/Hertefeld in der Schlussphase erfolgreich. Zuerst traf Christopher Koch (77.), assistiert vom gegnerischen Keeper zum 0:1. Falk Hesse machte mit einem verwandelten Foulelfmeter (85.) die Überraschung perfekt.
FSV 95 Ketzin/Falkenrehde – Blau-Weiß Beelitz 0:1 (0:0). Es war ein Spiel ohne große Höhepunkte zwischen zwei nahezu gleichwertigen Mannschaften. Beelitz war am Ende die glücklichere, denn ein Tor von Steffen Kühn (59.) reichte zum knappen Sieg.
Fortuna Babelsberg II – SV Babelsberg 03 III 2:2 (0:0). Die Nulldreier machten aus ihrer Feldüberlegenheit in der ersten Halbzeit nichts. Auch nach dem Seitenwechsel blieb die Begegnung lange torlos. Daniel Zerna brachte die Fortunen mit einem herrlichen Flugkopfball in Führung Zehn Minuten später hatten Markus Goede (75.) und George Tanski (79.) das Blatt gewendet, ehe Christian Pfingsten (85.) zum 2:2-Endstand einschoss. Zwei Minuten vor dem Abpfiff sah Daniel Zerna nach einem völlig unnötigen Foulspiel Rot.
Grün-Weiß Brieselang – Potsdamer Sport-Union 5:0 (2:0). Es war das bisher beste Spiel der Brieselanger in dieser Saison, und dem hatte die PSU wenig entgegenzusetzen. Überragender Akteur beim Sieger war Sven Jarzabek, der drei Treffer (15., 71., 82.) zu dem klaren 5:0-Sieg beitrug. Weiter trugen sich Christian Köhr (40.) und Maik Fergien (88.) in die Torschützenliste ein. H.-J.Schmidt
Mannschaft des Tages:
Heiko Flachsbart (RSV Eintracht Teltow) -Pit Lange (Grün-Weiß Brieselang), Rene Schöder (Fortuna Babelsberg II), Christoph Spahn (Blau-Weiß Beelitz), Christian Schulz (FSV Ketzin/Falkenrehde) - Ronny Senger (Potsdamer Kickers II), Silvio Gädtke (SV Falkensee-Finkenkrug III), Marc-Robert Borowski (RSV Eintracht Teltow) - Sean Flood (Rot-Weiß Groß Glienicke), Sven Jarzabek (Grün-Weiß Brioeselang), Christopher Koch ( Paulinenaue/Hertefelder TSV)