Vorbericht

Verfolgerduell in Bornim
Kickers bauen auf Heimvorteil
Die Tabellenspitze der Kreisliga Havelland-Mitte hat am letzten Wochenende gehörug gewackelte. Die ersten Zwei gewannen, doch dahinter hat sich einiges getan. Niederlagen kassierten Bornim, TSV Perwenitz, SG Saarmund sowie FSV Babelsberg 74 teilten dieses Schicksal. Anschluss sn das führende Duo hält nur noch Grün-Weiß Brieselang.
Natürlich müssen die Spitzenplätze an jedem Wochenende neu verteidigt werden. Bereits ein Unentschieden kann die Verfolger wieder heranbringen. Der RSV Eintracht kam letztes Jahr in Beelitz über ein solches nicht hinaus. Trainer Michael Köppchen will die Blau-Weißen am Sonntag deshalb nichtunterschätzen. Können diese doch nach ihrem 1:0 in Ketzin am letzten Sonntag nun unbesorgt aufspielen. Siehaben nichts zu verlieren. „Ein unbequemer Gegner, der uns sicher alles abverlangen wird“, denkt Köppchen.
Einen Gewinner des vorigen Spieltages empfängt auch der Tabellenzweite Potsdamer Kickers 94 II mit SV Falkensee-Finkenkrug II. Hier könnte das Heimrecht eine Rolle spielen. Auf dem kleinen Kunstrasenplatz an der Kirschallee tun sich die meisten Gäste schwer. Und dass der Neuling auf einer Erfolgswelle schwimmt, steht außer Frage. Trainer Stephan Ranz sieht das genauso, erwartet allerdings gegenüber dem 4:2 in Pessin vor einer Woche eine Steigerung seiner Mannschaft. „Es war ein glücklicher Sieg“, so Ranz, „ich glaube nicht dass das so noch einmal klappt.“
Seinen dritten Platz hat Grün-Weiß Brieselang nur teilweise den Niederlagen der Mitbewerber zu verdanken. 17 Punkte wurden der Mannschaft schließlich nicht geschenkt. Nach dem 5:0 gegen die PSU 04 folgt erneut ein Gegner aus der Landeshauptstadt. An der Sandscholle wartet der SV Babelsberg 03 III auf das Grün-Weiß-Team. Dort kann es dann auch zeigen, was die gute Platzierung tatsächlich wert ist. Der Gegner ist zwar nur Zehnter, hat aber von seinen letzten vier Punktspielen keines mehr verloren. „Nachdem es jetzt so gut läuft, wollen wir oben dran bleiben“, sieht Brieselangs Trainer Patrick Schlüter durchaus die Chance drei Punkte mit nach Hause zu nehmen. Die möchten die Babelsberger selber auch gerne. Ihr Coach Thomas Schulz ist nach dem mageren 2:2 gegen Fortuna II am letzten Sonntag aber nicht mehr ganz so sicher. „Brieselang ist für mich einer der heißesten Meisterschaftsanwärter“, sieht Schulz den Gast.
Für die zuletzt erfolglosen Verfolger des Spitzentrios kommt es nun darauf an, weiteren Schaden abzuwenden. Mindestens einer von ihnen wird das aber nicht verhindern können. Die SG Bornim empfängt am Sonntag den TSV Perwenitz. Als Dritter und Vierter lagen beide bis vor kurzem noch sehr gut im Rennen. Die Bornimer verloren dann gleich zweimal hintereinander. Bei einer dritten Niederlage könnten sie den Kampf um einen Spitzenplatz vorerst vergessen. „Nach zwei Schüssen vor den Bug sind wir nun gewarnt“, sieht Trainer Mike Weißfuß seine Truppe in der Pflicht, „es kommt jetzt darauf an ganz schnell wieder den Rhythmus zu finden., auch wenn wir personell im Moment etwas gebeutelt sind.“ In Perwenitz geht man gelöst an die Aufgabe. „Die Meisterschaft kann sowieso nicht unser Ziel seinem wir freuen uns aber, da oben mitzuspielen“, schiebt TSV-Coach Holger Busse den Bornimern die Favoritenrolle zu, verspricht aber, dass seine Jungs an der Golmer Chaussee ihr Bestes geben.
In Saarmund betrachtet man das 0:6 beim RSV Eintracht vor acht Tagen als einmaligen Ausrutscher. Die Auswärtsbilanz ist deshalb mit drei Siegen und dieser einen Niederlage noch immer deutlich positiv. Deshalb müssen die Saarmunder auch nicht als Angsthasen zum nächsten Auswärtsspiel fahren. Mit dem Paulinenaue/Hertefelder TSV wartet allerdings ein nicht zu unterschätzender Gegner. Selbst der Tabellenerste RSV Eintracht Teltow kam in Paulinenaue über ein 3:3 nicht hinaus, und das 2:0 vom letzten Sonntag beim den FSV Babelsberg 74 unterstrich einmal mehr die Unberechenbarkeit des TSV.
Für die 74-er besteht im zweiten Heimspiel hintereinander die Chance, diese Scharte auszuwetzen. Zu Gast an der Rudolf-Breitscheid-Straße ist der Ortsnachbar Fortuna II. Dass Derbys eigene Gesetze haben, unterstrich dieser erst vor einer Woche mit einem 2:2 gegen den SVB 03 III. Die Fortunen konnten damit auch die Rote Laterne abgeben, und diese wollen sie nun sicher möglichst lange dem FSV Ketzin/Falkenrehde überlassen. Der Landesklassenabsteiger steht tatsächlich vor einer ganz schweren Saison. Erst ein Sieg wurde in acht Spielen erzielt. Da ist es schwer zu glauben, dass nun beim zuletzt recht erfolgreichen Neuling Rot-Weiß Groß Glienicke die Wende eingeleitet wird. jir.

FSV Babelsberg 94 - Fortuna Babelsberg II 3 : 1 (3:1)

Fortuna II: Rene Wieschendorf –Christian Pfingsten, Andreas Kunick, Andreas Krüger – Patrick Wolff, Stefan Trebes, Andreas Lange (72. Christian Peper), Christoph Röhl (64. Rene Popp), Alexander Krenz, Jan-Oliver Henschel – Matthias Radschuck

Tore: 1:0 (23.), 2:0 (38.), 2:1 Andreas Lange (44.), 3:1 (45.)

Berichte und Statistik

Kickers II sind neuer Spitzenreiter
Überraschendes 2:2-Unentschieden in Beelitz
Siebenmal in Folge ist der RSV Eintracht Teltow ohne Niederlage geblieben. Am Sonntag wurde der Tabellenerste der Kreisliga in Beelitz dennoch gestoppt. Die Blau-Weißen aus der Spargelstadt trotzten der Köppchen-Elf wie bereits im Vorjahr ein 2:2 ab. Das Unentschieden kostete dem RSV Platz eins, denn der vor diesem Spieltag punktgleiche Neuling Potsdamer Kickers II landete zur gleichen Zeit einen hohen 7:1-Sieg gegen SV Falkensee-Finkenkrug

Blau-Weiß Beelitz – RSV Eintracht Teltow 2:2 ( 0:1). Tore: 0:1 Christian Schröter (6.), 1:1 Thomas Schied (60.), 1:2 Ramon Solga (74.), 2:2 Steffen Kühn (90.). Gelb-Rote Karte: Marc-Robert Borowski (RSV Eintracht Teltow/73.) wegen wiederholten Foulspiels.
In der gutklassigen Begegnung gingen die Gäste durch Christian Schröter (6.) und Ramon Solga (74.) zweimal in Führung, mussten sich am Ende aber dennoch mit einem Punkt zufrieden geben. Thomas Schied (60.) traf zum 1:1, den 2:2-Endstand erzielte der Ex-Seddiner Steffen Kühn in der Schlussminute. Nach Gelb-Rot gegen Marc-Robert Borowski (73.) wegen wiederholten Foulspiels musste der RSV Eintracht die Schlussviertelstunde mit zehn Spielern bestreiten.

Potsdamer Kickers 94 II – SV Falkensee-Finkenkrug III 7:1 (2:1). Tore: 0:1 Silvio Gädtke (1.), 1:1 David Berker (33.), 2:1 Sebastian Brandt (34.), 3:1 David Berker (61.), 4:1 Tim Wolff (63.), 5:1 Sebastian Brandt (69.), 6:1 Torben Affeldt (76.), 7:1 Maik Richter (89.). Rote Karte: Sven Pajewski (SV Falkensee-Finkenkrug III/56.) wegen groben Foulspiels..
Der Blitzstart des SV Falkensee-Finkenkrug III mit dem 0:1 durch Silvio Gädtke (1.) erwies sich bald als Strohfeuer. Mit einem Doppelschlag drehten David Berker (33.) und Sebastian Brandt (34.) noch vor dem Seitenwechsel den Spieß um, ehe erneut David Berker (61.), Tim Wolff (63.), Sebastian Brandt (69.) Torben Affeldt (76.) und Maik Richter (89.) noch für den klaren Erfolg sorgten. Wegen groben Foulspiels sah Sven Pajewski (SV Falkensee-Finkenkrug III) in der 56. Minute die Rote Karte.

SV Babelsberg 03 III – Grün-Weiß Brieselang 2:2 (0:0). Tore: 1:0 Torsten Kretschmann (48.), 1:1 Maik Fergin (67.), 1:2 Christopher Friedrich (84.), 2:2 Thomas Schulz (89.).
Der SVB 03 hatte einige personelle Probleme, ging nach torloser erster Halbzeit aber dennoch kurz nach der Pause durch Torsten Kretschmann (48.) mit 1:0 in Führung. Dann schienen die Brieselanger ihrer Favoritenrolle doch noch gerecht zu werden, denn Maik Fergin (67.) und Christopher Friedrich (84.) sorgten für eine 2:1-Führung. Babelsbergs Trainer Thomas Schulz rettete seinem Team das Unentschieden. Der 30-Jährige zählte zu den Besten auf dem Platz und krönte seinen Auftritt in der vorletzten Spielminute mit dem 2:2-Ausgleich.

SG Bornim – TSV Perwenitz 3:1 (1:0). Tore: 1:0 Martin Kaiser (9.), 1:1 Christian Lenz (48.), 2:1 Marcel Busack (78.), 3:1 Jacob Mantai (90.).
Mit dem 3:1 gegen den ebenfalls zur erweiterten Kreisliga-Spitze zählenden TSV Perwenitzer stoppte Bornim seine Talfahrt hoffentlich noch rechtzeitig. Trotz deutlicher Überlegenheit musste der Sieg schwer erkämpft werden. Vor allem in der Anfangsphase vergaben die Platzbesitzer mehrere hochkarätige Torchancen. Dabei hätte Martin Kaisers 1:0 (9.) für genügend Selbstbewusstsein sorgen können. Perwenitz war aus einer gesicherten Abwehr heraus immer wieder gefährlich, und drei Minuten nach der Pause gelang Christian Lenz sogar der Ausgleich. Marcel Busacks 2:1 (78.) brachte das Team aus dem Potsdamer Vorort wieder auf die Siegesstraße zurück. Jacob Mantai (90.) machte den Sieg endgültig perfekt.

SG Rot-Weiß Groß Glienicke – FSV 95 Ketzin/Falkenrehde 3:0 (1:0). Tore: 1:0 Sean Flood (20.), 2:0 Stephan Drewnick (63.), 3:0 Jörn Clemens (87.). Gelb-Rote Karte: Christian Schulz (FSV Ketzin/Falkenrehde/83.) wegen wiederholten Foulspiels.
Der FSV Ketzin/Falkenrehde hatte es in der ersten Halbzeit vor allem seinem Keeper Thomas Dahlhaus zu verdanken, dass Sean Floods 0:1 (20.) bis dahin der einzige Treffer blieb. Nach einer Stunde lag sogar der Ausgleich in der Luft, doch Sebastian Henseleit konnte einen Foulelfmeter nicht im Tor unterbringen. So war dann das 2:0 Stephan Drewnick (63.) vorentscheidend. Jörn Clemens (87.) erhöhte schließlich auf 3:0. Wegen wiederholten Foulspiels sah der Ketziner Christian Schulz (83.) Gelb-Rot.

Paulinenaue/Hertefelder TSV – SG Saarmund 0:1 (0:0). Tor: Tino Grabowsky (88./Foulelfmeter).
Die SG Saarmund zeigte sich von der hohen Niederlage am vorigen Sonnabend in Stahnsdorf gut erholt und nahm aus Paulinenaue wieder drei Punkte mit nach Hause. Es war allerdings ein überaus glücklicher Sieg. Paulinenaue/Hertefeld hatte deutlich größere Spielanteile. Das endscheidende Tor fiel erst zwei Minuten vor dem Abpfiff durch einen von Tino Grabowsky verwandelten Foulelfmeter.

Potsdamer Sport-Union 04 – Blau-Weiß Pessin 1:1 (1:0). Tore: 1:0 Denny Schwabe (35., 1:1 Björn Hoffmann (81.).
Die PSU hätte vor der Pause den Sieg klar machen können. Torchance reihte sich an Torchance. Entweder wurden diese vergeben, oder man scheiterte am Pessiner Keeper Christian Schulz. So blieb Denny Schwabes Treffer in der 35. Minute das einzig Zählbare. Mit Beginn der zweiten Halbzeit wurden die Gäste aktiver. Zweimal trafen sie das Aluminium, die dritte große Möglichkeit nutzte Björn Hoffmann (81.) nach Alleingang von der Mittelllinie zum 1:1.

FSV Babelsberg 74 – Fortuna Babelsberg II 3:1 (3:1). Tore: 1:0 Norman Wiechert (22./Foulelfmeter), 2:0 André Hahn (37.), 2:1 Andreas Lange (44.), 3:1 Benjamin Kaufmann (45.). Rote Karte: Patrick Wolff (22.) wegen Tätlichkeit; Gelb-Rote Karte: Stefan Trebes (beide Fortuna Babelsberg II/24.) wegen wiederholten Foulspiels.
Fortuna II kam bei seinem Versuch gut mitzuspielen über Ansätze nicht hinaus. Der Ortsnachbar machte da schon eher Nägel mit Köpfen, und sorgte mit dem 2:0 durch Norman Wiechert (22./Foulelfmeter) sowie André Hahn (37.) für eine Vorentscheidung. Andreas Langes 1:2 (44.) sorgte nur ganz kurz für Aufregung. Im Gegenzug stellte Benjamin Kaufmann (45.) den alten Abstand wieder her. Die Stern-Elf wurde bereits Mitte der ersten Halbzeit auf neun Spieler dezimiert. Zunächst sah Patrick Wolff (22.) nach Tätlichkeit Rot, zwei Minuten später folgte ihm Stefan Trebes wegen wiederholten Foulspiels mit der Ampelkarte. So ist es vielleicht auch zu erklären, dass das Spiel nach dem Wechsel auf keinem hohen Niveau mehr stand. H.-J.Schmidt

Mannschaft des Tages:
Christian Schulz (Blau-Weiß Pessin) - Norman Wiechert (FSV Babelsberg 74), Olaf Niemann (Paulinenaue/Hersfelder TSV), Hendrik Sidow (Rot-Weiß Groß Glienicke), Torsten Schwarz (SV Babelsberg 03 III) - Thomas Schulz (SV Babelsberg 03 III), Robert Mannsfeldt (TSV Perwenitz), Sebastian Pecht (Potsdamer Sport-Union) - Tim Wolff (Potsdamer Kickers II), Marcel Busack (SG Bornim), Steffen Kühn (Blau-Weiß Beelitz)