Finow ist fast ein Lieblingsgegner
Fortuna Babelsberg vor zwei Auswärtsspielen
Fortuna Babelsberg legt in diesem Herbst eine recht ungewöhnliche Serie hin. Von den bisher acht Punkten, die die Stern-Elf in den neun Meisterschaftsbegegnungen holte, brachte sie sechs von Reisen mit. In Zehdenick wurde 1:0 und in Nauen 2:1 gewonnen. Ihrem eigenen Publikum sind die Fortunen dagegen einiges schuldig geblieben. Das erlebte an der Newtonstraße erst zwei Unentschieden, während drei Heimpartien verloren wurden.
Trainer Manuel Brunow denkt selbstverständlich nicht daran, künftig nur noch Auswärtsspiele zu bestreiten. Vielleicht aber kommt es dennoch nicht ganz ungelegen, wenn jetzt zwei in Folge anstehen. Die Partien in Finow an diesem Sonnabend und beim Schönower SV acht Tage später sind nach dem letzten schwachen Auftritt gegen Rathenow vielleicht geeignet, wieder zu besseren Leistungen zurückzufinden. Wenn nach Aussage des Trainer erneut Verletzungen und arbeitsbedingtes Fehlen eine optimale Aufstellung verhindern, dann sollte das kein Grund sein, sich am Finower Wasserturm von vornherein. Sicher muss man dem 1. FV Stahl als Tabellenfünften die Favoritenrolle in diesem Treffen zugestehen. Anderseits hat sich diese Elf in den letzten Jahren, unabhängig von der jeweiligen Platzierung, fast zu Fortunas „Lieblingsgegner“ entwickelt. Seit einem 4:3-Sieg Ostern 2003 wurden von den folgenden zwölf Begegnungen sieben gewonnen, zwei endeten Unentschieden, und nur einmal nahmen die Finower mit einem 3:1 an der Newtonstraße drei Zähler mit nach Hause. Michel Jahn, der in diesem Spiel alle drei Tore für die Gäste erzielte, ist am Sonnabend definitiv nicht dabei. Er wurde Mitte September in Wittenberge schwer verletzt und fällt noch längere Zeit aus. Da Jahn nicht der einzige Ausfall ist, darf man Finows Geschäftsführer Marian Handke glauben, wenn er von Besetzungssorgen spricht.
Was die Fortunen aber nicht davon befreit, solche eklatanten Abwehrfehler wie im letzten Spiel zu vermeiden. Immerhin gibt es da noch einen Marcel Urbanowicz. Der 41-jährige Hüne erlebt erlebt derzeit einen zweiten Frühling und produziert Tore fast am Fließband.
Anstoß ist um 13.30 Uhr. Jir.
1.FV Stahl Finow: Enrico Jürgens; René Raeck, Christian Jürgens; Marcel Seegebrecht; Clemenz Schulze, Michael Scharf (70. Johannes Naumann); Jakob Schauerecker, Lars Möhrin; Torsten Röske; Marcel Urbanowicz, Michel Jahn. Trainer: Rayko Seidel/Hartmut Schweda.
Fortuna Babelsberg: Andreas Witte; Martin Brosda; René Schöder, Stefan Geißler; Pascal Baneth, Sebastian Maaß, Jean Waide, Robert Jenner; Sebastian Brosda; Stephan Mackus, Sebastian Zimmermann (62. Ronny Sens). Trainer: Manuel Brunow/Uwe Masurek-Patz.
Tore: 1:0, 2:0 Michel Jahn (1., 36.), 2:1 Robert Jenner (42./Handelfmeter), 3:1 Jakob Scheuerecker (57.), 4:1, 5:1 Marcel Urbanowicz (77., 88./Foulelfmeter).
Schiedsrichter: Nico Savoly (Fürstenwalde). Zuschauer: 65. Gelbe Karten: René Raeck (H), Torsten Röske (F), Michel Jahn (F) / Andreas Witte (F), Sebastian Brosda (F).
Zu viele Fehler
Fortuna Babelsberg verliert in Finow 1:5
Als sich im vergangenen Sommer bei Fortuna Babelsberg wie eigentlich nach jeder Saison das Spielerkarrussell drehte, bestand durchaus die Hoffnung, dass auch diesmal der Weggang mehrerer Akteure durch die Neuzugänge kompensiert werden würde. Das ist leider nicht der Fall. Besonders die Abwehr ist derzeit, noch verstärkt durch verletzungs- oder arbeitsbedingte Ausfälle, anfälliger denn je. Einen Ivo Ziemann beispielsweise konnte bisher noch keiner ersetzen.
Die 1:5-Schlappe in Finow ist damit auch ganz schnell erklärt. „Wenn wir weiter so viele Fehler machen, werden wir kaum noch punkten können“, sieht Trainer Manuel Brunow ziemlich schwarz. Ganze siebenmal kamen die Platzbesitzer am Sonnabend gefährlich vor das Tor von Andreas Witte. fünf Angriffe schlossen sie mit einem Treffer ab. „Wir haben den Gegner förmlich zum Toreschießen eingeladen“, klagte der Fortuna-Coach. Zum erstenmal klingelte es bereits 18 Sekunden nach dem Anpfiff. Michel Jahn, nach schwerer Verletzung erstmals wieder dabei köpfte zum 1:0 ein. Obwohl die Babelsberger in der Folge das spiel bestimmten war Michael Jahn nach Alleingang (36.) noch einmal erfolgreich. Ein von Robert Jenner (42.) verwandelter Handelfmeter ließ die Gäste wieder hoffen. Wenn man a er selbst aus einem Meter nicht das Tor trifft und weitere todsichere Chancen vergibt, dann darf man sich über eine Niederlage nicht beklagen. Genau das praktizierten die Fortunen auch in der zweiten Halbzeit. Jakob Scheuerecker (57.) und Marcel Urbanowicz (77., 88./Foulelfmeter) schossen Finow noch zum 5:1-Sieg. jir.