Die Defensive ist gefordert
Fortuna Babelsberg zum zweiten Auswärtsspiel in Folge beim Schönower SV
Es wird langsam eng für Fortuna Babelsberg. Von einem Abstiegsplatz bleibt Potsdams Landesligavertreter als Tabellen-Zwölfter zwar verschont, doch nachdem letzten Sonnabend alle vier hinter den Fortunen platzierten Teams punkteten, trennen diese vom Letzten gerade noch drei Zähler.
„Spielerisch können wir sogar mit den Spitzenteams mithalten“, wollen die Trainer Manuel Brunow und Uwe Masurek-Patz über niemanden den Stab brechen, legen aber gnadenlos den Finger auf die Wunde: „Unsere vielen Fehler in der Defensive sind Schuld am gegenwärtigen Dilemma.“ Bleibt also die Hoffnung, dass sich das am nächsten Spieltag ändert. Ein zweites Auswärtsspiel in Folge steht an. Das muss jedoch dem Vorhaben, endlich wieder zu gewinnen, keinesfalls im Wege stehen. Zu Hause gelang das schließlich in dieser Saison übergaupt noch nicht.
Der Schönower SV ist der nächste Gegner. Zunächst einmal weist der Tabellenstand die Kicker aus der uckermärkischen 300-Seelen-Gemeinde als Favoriten in diesem Treffen aus. Sie stehen auf Rang 7 und haben 15 Punkte, fast doppelt soviel wie Babelsberg. Natürlich muss das keine Sieggarantie sein. Drei Niederlagen in den letzten drei Punktspielen der Schönower wollen auch erklärt werden. „Ohne Hoffnung brauchten wir uns gar nicht erst auf die lange Reise machen, sieht Manuel Brunow zumindest bei den personellen Problemen allmählich Besserung. Lars Fuhrmann hat sich diese Woche nach seiner Verletzung wieder zurückgemeldet und könnte in Schönow wieder dabei sein. Noch etwas warten muss dagegen Ronny Richter mit seinem Comeback. Der Langzeitverletzte war am Dienstag erstmals wieder beim Training. Richters erster Einsatz, so Brunow, könnte Ende November sein. Anstoß ist um 13.30 Uhr. jir.
Schönower SV: Andy Skara; Tino Krause; Stefan Rischweski, Sebastian Koch; Matthias Schütze; Steffen Retzlaff, Alexander Stein, Mario Steffini (46. Toni Oppelt), Christoph Regorius (75. Manuel Bormann); Lars Zimmermann, Benito Suckow. Trainer: Thomas Natter/Marcus Erben.
Fortuna Babelsberg: Andreas Witte; Lars Fuhrmann; Patrick Doberitz, Stefan Geißler; Sebastian Brosda (83. René Schöder), Robert Jenner; Pascal Baneth, Jean Waide, Ronny Sens (77. Tony Zimmermann); Stephan Mackus, Sebastian Zimmermann (82. Daniel Zerna). Trainer: Manuel Brunow/Uwe Masurek-Patz.
Tor: 1:0 Lars Zimmermann (32.).
Schiedsrichter: Silbermann-Bartsch (Feldberg). Zuschauer: 130. Rote Karte: Robert Jenner (Babelsberg/78.) wegen Nachschlagens; Gelbe Karte: Matthias Schulze wegen Foulspiels), Manuel Bormann (beide Schönow) wegen Foulspiels.
Bittere Niederlage
Ein einziger Abwehrfehler hat fatale Folgen für Fortuna
„Diesmal hat unsere Abwehr wieder ganz gut gestanden. D0ch wenn vorne so gar nichts gelingen will, dann reicht eine einzige Unaufmerksamkeit in der Defensive, und die Niederlage ist komplett“, ärgerte sich Trainer Manuel Brunow am Sonnabend nach der neuerlichen Nullnummer von Fortuna Babelsberg. Der genannte Fehler passierte in der 32. Minute und bescherte dem Gastgeber Schönower SV einen glücklichen 1:0-Sieg. Ronny Sens verlor zunächst einen Zweikampf an der linken Außenbahn gegen Christoph Regorius. Jean Waide, der die Situation auf jeden Fall noch hätte bereinigen können, blieb wie angewurzelt stehen, anstatt einzugreifen. So konnte der Schönower ungestört in den Strafraum flanken, wo Lars Zimmermann aus dem Gewühl heraus einköpfte.
Es war wieder so eine bittere Niederlage für Potsdams Landesligavertreter. Bitter, weil die Stern-Elf auch in dieser Begegnung – von Schönower Seite wurde das bestätigt – klar dominierte. Was man dann aber vor dem gegnerischen Tor ablieferte, war eine einzige Katastrophe. Allein Pascal Baneth versiebte in den 90 Minuten vier Riesenchancen, andere standen ihm da kaum nach. Schließlich leistete Robert Jenner der Mannschaft einen Bärendienst. Aus Frust über ein nicht geahndetes Foul revanchierte sich der zur Zeit erfolgreichste Torschütze der Babelsberger mit einem Nachschlagen (78.) und sah die Rote Karte. Wenigstens zwei Spiele Sperre dürften die Folge sein.
Fortuna muss jetzt damit leben, dass es im Abstiegskampf immer enger wird. Diesmal hatte man noch Glück, daß alle vier dahinter platzierten Teams ebenfalls verloren und sogar noch höher. Ewig kann aber mit Sicherheit nicht so weiter gehen. Jetzt müssen endlich wieder Punkte her. jir.