Vorbericht

Nur ein Sieg zählt
Fortuna Babelsberg zum Jahresabschluss in Bernau
Bei Fortuna Babelsberg herrschen derzeit die leisen Töne vor. Anderes darf man auch gar nicht erwarten. Vor dem letzten Hinrundenspieltag der Landesliga Nord steht Potsdams Vertreter auf dem vorletzten Tabellenplatz. Und wenn am Freitagabend zum Jahresfinale 2008 in Bernau nicht gewonnen wird, dann ist es sehr wahrscheinlich, dass die Fortunen erstmals in diesem Jahrzehnt auf einem Abstiegspatz überwintern müssen.
Was sich seit August wie ein roter Faden durch die Saison zog, das ist im November noch einmal eskaliert. Die Niederlage beim Aufsteiger Marienwerder ließ das Team vor zwei Wochen auf Rang 15 zurückfallen. Dabei blieb es dann, weil auch im anschließenden Heimspiel gegen Seelow kein Punktgewinn gelang.
Von Untergangsstimmung will Trainer Manuel Brunow indes noch nicht sprechen. „Es sind noch 16 Spiele bis zum Saisonschluss im Juni nächsten Jahres“, sieht der Coach noch viele Möglichkeiten, sich aus dieser Misere zu befreien. An alte Tugenden erinnern möchte Brunow aber nicht. Von denen ist seiner Truppe weit entfernt. Wenig hilfreich ist es auch, auf die bisherigen Treffen mit den Bernauern zu verweisen. Das könnte womöglich zu einer in dieser Situation völlig unangebrachten Selbstüberschätzung führen. Tatsächlich hat Fortuna gegen den erst vor zweieinhalb Jahren in die Landesliga aufgestiegenen FSV Bernau noch nie verloren. Drei Siege und ein Unentschieden gab es. Am Wassertrum, wo das heutige Treffen um 20 Uhr auf dem Kunstrasen angepfiffen wird hießen die bisherigen Ergebnisse 0:3 und 1:3.
Mit einer Leistung, wie sie zuletzt gegen Seelow gezeigt wurde, lässt sich diese Serie allerdings kaum fortsetzen. Bernau hat vier Zähler mehr als die Stern-Elf und ist Zwölfter, darf sich damit aber keinesfalls bereits in Sicherheit wiegen. Siege gegen BSC Rathenow und bei Stahl Finow in den letzten beiden Spielen weisen aber auf eine ansteigende Tendenz hin.
Auf solche kann Fortuna Babelsberg leider nicht verweisen. Auch was die personelle Situation betrifft, so gibt es hier noch immer mehrere Fragezeichen. Patrick Doberitz will es nach seiner Verletzung wieder probieren, ist sich da aber überhaupt nicht sicher. Jetzt meldete auch Robert Jenner, dass er Bandscheibenprobleme hat. Die in Bernau zum Einsatz kommenden Akteure sind gefordert. Es zählt nur ein Sieg. Jir.

FSV Bernau – Fortuna Babelsberg 2:1 (1:0).

FSV Bernau: Michael Dehnz; Daniel Langrock; Martin Kylau, Martin Kuchling; Jan Großer, Eric Woiton (78. Martin Will), Max Reinhardt, Christian Schlender, Philip Schlender; Daniel Dornbusch (75. Martin Gruhn), Danilo Bahn. Trainer: Tino Hennig/Jens Krohn.

Fortuna Babelsberg: Andreas Witte; Lars Fuhrmann; René Schöder, Stefan Geißler; Sebastian Maaß; Stephan Mackus (47. Alexander Galke), Martin Brosda, Jörn Hintze, Tony Zimmermann; Robert Jenner (71. Sebastian Zímmermann), Ronny Richter. Trainer: Manuel Brunow/Uwe Masurek-Patz.

Tore: 1:0 Jan Großer (9.), 1:1 Ronny Richter (53.), 2:1 Max Reinhardt (65.).

Schiedsrichter: Steffen Schötz (Luckau). Zuschauer: 255.


Fortuna bleibt auf Abstiegsplatz
Zum Jahresausklang verliert die Stern-Elf 1:2 in Bernau
Fortuna Babelsberg muss die Winterpause auf einem Abstiegsplatz verbringen. Am Freitagabend verlor der Vorletzte der Landesliga, Staffel Nord, sein letztes Punktspiel 2008 beim FSV Bernau mit 1:2 (0:1) und konnte damit seine magere Ausbeute von neun Punkten nicht mehr verbessern.
Es lässt sich darüber diskutieren, ob wieder einmal drei Punkte verschenkt wurden. Sicher, die Stern-Elf hat in diesem Herbst schon weit schlechtere Spiele gezeigt als am Wasserturm und ein Unentschieden wäre nicht einmal unverdient gewesen. Die Platzbesitzer begannen sehr aggressiv, setzten Fortunas Abwehr in der ersten Viertelstunde zu und gingen nach neun Minuten durch Jan Großer in Führung. Danach wechselte die Szenerie. Babelsberg bestimmte mehr und mehr das Geschehen auf dem Platz. Nach zwei glücklosen Kopfballversuchen von Stephan Mackus, jeweils nach Einwürfen, hatte Ronny Richter (44.) kurz vor der Pause doch noch das 1:1 auf dem Fuß. Seinen harten Schuss aus 20 Metern nach schöner Vorarbeit von Tony Zimmermann lenkte Bernaus Keeper Michael Dehns um den Pfosten.
Halbzeit zwei verlief anders herum. Jetzt startete das Babelsberger Team vehement . Als sich Tony Zimmermann (53.) auf der linken Seite durch die Bernauer Abwehr spielte, auf Robert Jenner ablegte, dessen Schuss aber zunächst abgewehrt wurde, brachte Alexander Gahlke das Leder noch einmal in den Strafraum. Zwölf Meter vor dem Tor kam Ronny Richter zum Schuss und versenkte das Streitobjekt im Netz. Der Ausgleich weckte neue Lebensgeister, leider viel mehr bei der Gegenseite. Zunächst wurde der FSV nur mit Kontern gefährlich. Einer brachte dem Babelsberger Keeper um ein Haar die Rote Karte ein. Den allein auf ihn zulaufenden Max Reinhardt, der allerdings bei der Ballabgabe klar im Abseits stand, konnte Andreas Witte nur noch mit einem Foul vom Ball trennen. Die Fortunen hatten hier gleich zweimal Glück. Das Ganze spielte sich außerhalb des Strafraums ab, und Schiedsrichter Steffen Schötz beließ es beim Gelben Karton.
Dass ausgerechnet jener Max Reinhardt sieben Minuten später mit einem direkt verwandelten 25-m-Freistoß den 2:1-Siegtreffer markierte, war zumindest aus Sicht der Gastgeber so etwas wie ausgleichende Gerechtigkeit. Die Babelsberger Führung hatte Jörn Hintze (63.) kurz zuvor verpasst. Er scheiterte aus fünf Metern am Bernauer Schlussmann.
Trainer Manuel Brunow: „Keine Frage, uns stehen schwere Zeiten bevor.“ jir.