Kein Selbstläufer für den Spitzenreiter
Kickers II empfangen auswärtsstarke Saarmunder
Der 13. Spieltag der Kreisliga an diesem Wochenende könne auf den Blick ein eher ruhiger werden. Richtig spektakuläre Ansetzungen stehen diesmal nicht auf dem Programm. Das darf aber weder für die Teams mit Titelambitionen, noch für die am Tabellenende platzierten Vertretungen ein Grund sein, kürzer zu treten. Der Meisterschaftskampf geht weiter und die Punkte gegen den Abstieg sollten zu jeder Zeit geholt werden.
Tabellenführer RSV Eintracht Teltow muss mächtig aufpassen. Eine Niederlage, und Brieselang wäre vorn. Die Grün-Weißen rechnen am Sonntag im Heimspiel gegen Blau-Weiß Pessin jedenfalls mit drei Punkten, sind sie doch gegen den Vorletzten klarer Favorit. Trainer Patrick Schlüter kann mit dieser Rolle leben, will aber den Gegner keinesfalls unterschätzen. „Wir wollen ein paar mehr Tore zu schießen als gegen Paulinenaue/Hertefeld und natürlich gewinnen“, sind klare Worte. In Pessin ärgert man sich noch immer über das Unentschieden bei Fortuna Babelsberg am letzten Spieltag. „Ein schlechter Schiedsrichter hat uns um den Sieg gebracht“, schimpft Trainer Pessin Hoffmann, „gegen Brieselang können wir es versuchen, unsere Außenseiterchance zu nutzen.“
Als Außenseiter fährt auch der RSV Eintracht nicht nach Potsdam, wo an der Templiner Straße die Potsdamer Sport-Union 04 auf ihn wartet. Ein Selbstläufer wird das nicht. Im Frühjahr gab es an gleicher Stelle ein 2:2, und schließlich haben die Nullvierer von ihren letzten vier Spielen keines mehr verloren (2 Siege, 2 Unentschieden). Für Trainer RSV-Michael Köppchen gibt es keinen Grund, irgendeinen Gegner zu unterschätzen. So will seine Elf auch am Sonnabend wieder mit voller Konzentration an ihre Aufgabe gehen. „Ich denke aber, wir sind fit, haben einen richtig guten Lauf und können dieses Spiel gewinnen“, ist Köppchens Zielstellung klar. Keine allzu hohen Erwartungen hat die andere Seite. „Michael Alex hat sich vor zwei Wochen im Spiel gegen Perwenitz ein Bein gebrochen und Torhüter Peer Klytta in Ketzin den Daumen geprellt“, muss Trainer Guido Fröhlich auf zwei wichtige Spieler verzichten, und das macht unsere Aufgabe gegen den überragenden Tabellenführer nicht leichter.“
Ob das Daumendrücken von Ortsnachbarn Kickers 94 II hilft, das sei dahin gestellt. Freuen würde man sich an der Kirschallee ganz sicher über einen Punktverlust des Spitzenreiters. Die Kickers-Reserve ist nach der 3:4-Niederlage an der Zillestraße keineswegs aus dem rennen. Sie hat allerdings mit der SG Saarmund einen unbequemen Gegner zu Gast, der auf die beste Auswärtsbilanz aller 16 Teams in dieser Liga verweisen kann und nach der 1:2-Heimniederlage gegen Bornim und nicht erneut verlieren möchte. Kickers-Trainer Stephan Ranz geht voller Hoffnung in dieses Treffen. „Unsere personelle Situation hat sich entspannt. ein Sieg gegen Saarmund sollte möglich sein, so die Prognose. Mutig sind aber auch die Saarmunder. „ Wenn wir das geplante Konzept umsetzen können, ist trotz des starken Gegners auch in der Kirschallee ein Dreier drin“, glaubt Trainer Detlev Kehr.
Letztere sind mit sechs Punkten Rückstand zum Tabellenersten eigentlich noch gar nicht so weit abgeschlagen. Schließlich gibt es noch 18 Spieltag, in denen eine Menge passieren kann. Bornims Restprogramm bis zur Winterpause lässt drei Siege durchaus möglich erscheinen. Den ersten will Spielertrainer Mike Weißfuß am Sonntag an der Golmer Chaussee gegen Blau-Weiß Beelitz holen.
Kaum schlechter stehen die Perwenitzer als Fünfter da. Für sie könnte das nächste Spiel beim FSV Babelsberg 74 allerdings eine Weichenstellung sein. Die Platzbesitzer haben nach ihrem jüngsten 1:4 in Falkensee den Anschluss nach oben vorerst verloren. Da es zum Tabellenende aber ebenfalls einen beruhigenden Abstand gibt, kann man nun in Ruhe die nächsten Spiele angehen. In solcher nicht von Druck geprägter Situation lassen sich bekanntlich eher Erfolge erringen.
In einer ähnlichen Situation ist auch der SV Babelsberg 03 III. Beim 1:4 in Perwenitz letzten Sonntag wurden dem Vizemeister des letzten Jahres deutlich seine derartigen Grenzen gezeigt. Zu Hause gegen den FSV Ketzin/Falkenrehde sieht es natürlich ganz anders aus. Der Tabellenletzte scheint so sehr vom Glück verlassen, dass er kurz davor ist zu resignieren. Für die Nulldreier ist das die Chance, auch was für das angekratzte Selbstbewusstsein zu tun.
Gebrauchen könnte das auch Fortuna Babelsberg II. Das 1:1 im Kellerduell bei Blau-Weiß Pessin hat ja die Tabellensituation nicht so richtig verbessern können. Noch immer ist man in Abstiegsgefahr. Drei Punkte kämen da gerade recht. Gegen den SV Falkensee-Finkenkrug III ist vieles möglich. Vielleicht hilft das Heimrecht den Fortunen. Gewinnen sie, dann wäre sogar ein keine Verbesserung in der Tabelle möglich. Paulinenaue/Hertefeld hat nur zwei Zähler mehr. Allerdings hofft man dort auch auf Punktzuwachs, denn Rot-Weiß Groß Glienicke ist zu Gast.
Anstoß ist ab diesem Wochenende bereits um 13 Uhr. Die Reservespiele beginnen am des Totensonntag nicht um 10.30 Uhr, sondern um 11 Uhr. jir.
Winter stoppt den Spielbetrieb
Grün-Weiß Brieselang neuer Spitzenreiter in der Kreisliga
Nur vier Spiele konnten am Sonntag in der Kreisliga Havelland-Mitte durchgeführt werden. Die andere Hälfte fiel dem Winterwetter zum Opfer. Die Plätze der Potsdamer Vertretungen FSV Babelsberg 74, Potsdamer Kickers, SG Bornim und Potsdamer Sport-Union waren wegen Unbespielbarkeit gesperrt. Da unter den Betroffenen auch der Tabellenführer RSV Eintracht Teltow war, nutzte sein Verfolger Grün-Weiß Brieselang die Chance, sich mit einem 2:0-Heimsieg gegen Blau-Weiß Pessin selber an die Spitze zu setzen.
Grün-Weiß Brieselang – Blau-Weiß Pessin 2:0 (1:0). Tore: 1:0 Maik Fergin (21.), 2:0 Tino Kessel (87.).
Der Vorletzte Blau-Weiß Pessin forderte dem neuen Spitzenreiter alles ab, hielt 90 Minuten lang ordentlich dagegen und hatte außerdem mit Christian Schulz einen starken Mann zwischen den Pfosten zu stehen. Zum Punktgewinn reichte es allerdings nicht, da waren die Brieselanger einfach zu clever. Maik Fergins 1:0 (21.) blieb nicht nur unangetastet, es konnte drei Minuten vor dem Abpfiff durch einen von Tino Kessel direkt verwandelten Freistoß sogar noch auf 2:0 ausgebaut werden.
SV Babelsberg 03 III – FSV Ketzin/Falkenrehde 6:0 (1:0). Tore: 1:0 Enrico Deterling (5.), 2:0 Sebastian Wist (48.), 3:0 David Sommer (52.), 4:0 Philipp Tanski (60.), 5:0 Ricardo Brademann (67.), 6:0 Norman Mund (85.).
Der Sieg der SV Babelsberg 03 III war zu keiner Zeit in Gefahr. Zu eindeutig dominierte das gastgebende Team in diesem Treffer gegen den Tabellenletzten. Dieser hatte lediglich in der ersten Halbzeit ein paar Kontermöglichkeiten und ließ bis zur Pause auch nur einen Treffer zu, den Enrico Deterling bereits nach fünf Minuten erzielte. Nach dem Wechsel starteten die Nulldreier noch forscher. Sebastian Wist (48.) und David Sommer (52.) erhöhten schnell auf 3:0. Damit waren die Messen gesungen. Die Gäste leisteten immer weniger Widerstand. So konnten Philipp Tanski (60.), Ricardo Brademann (67.) und Norman Mund (85.) noch das halbe Dutzend vollmachen. Dem 6:0 war ein Foulstrafstoß vorausgegangenen. Ketzins Keeper Christoph Hackert, dem man wegen der hohen Niederlage keinen Vorwürfe machen kann, parierte zunächst. Im Nachsetzen brachte Mund den Ball doch noch im Tor unter.
Paulinenaue/Hertefelder TSV – Rot-Weiß Groß Glienicke 3:2 (2:2). Tore: 0:1, 0:2 Sean Flood (2., 9.), 1:2 Silvio Zantow (31.), 2:2 Falk Hesse (34./Foulelfmeter), 3:2 Olaf Niemann (68.).
Als Sean Flood zunächst mit einem 16-m-Schuss (2.) und und dann nach Alleingang von der Mittellinie (9.) für einen Groß-Glienicker Blitzstart sorgte, da musste man ein wenig um die Platzbesitzer fürchten. Diese erholten sich aber bald on dem Schock. Keine halbe Stunde später stand die Partie nach Toren von Silvio Zantow (31.), und Falk Hesse (34./Foulelfmeter) 2:2. In der ausgeglichenen zweiten Halbzeit traf nur noch Olaf Niemann (68.) zum 3:2 für Paulinenaue/Hertefeld.
Fortuna Babelsberg II – SV Falkensee-Finkenkrug III 3:5 (1:2). Tore: 1:0 Tobias Rühl (13.), 1:1 Alexander Purbs (38.), 1:2 Christian Duschek (45.), 1:3 Stefan Zehl (52.), 2:3 Carsten Trenkler (72.), 2:4 Alexander Purbs (83.), 3:4 René Wieschendorf (86.), 3:5 Christian Duschek (88.).
Die torreiche Begegnung blieb bis in die Schlussphase hinein heiß umkämpft. Fortuna ging zunächst durch Tobias Rühl (13.) in Führung. Kurz vor der Pause drehten Alexander Purbs (38.) und Christian Duschek (45.) den Spieß um. Stefan Zehls 1:3 (52.) dürfte die Vorentscheidung gewesen sein. Carsten Trenkler verkürzte zwar auf 2:3 (72.), doch Alexander Purbs (83.) konnte den alten Abstand wieder herstellen. Gleiches passierte ein zweites Mal. Das 3:4 durch René Wieschendorf (86.) beantwortete Christian Duschek (88.) mit dem 3:5-Endstand. H.-J. Schmidt
Mannschaft des Tages: David Niemann (Paulinenaue/Hertefelder TSV) - Patrick Schlüter (Grün-Weiß Brieselang), Dominic Strassburg (SV Babelsberg 03 III), Stefan Trebes (Fortuna Babelsberg II), David Sommer (SV Babelsberg 03 III) - Sven Moritz (SV Babelsberg 03 III), Christian Duschek (SV Falkensee/Finkenkrug III), Christian Köhr (Grün-Weiß Brieselang) - Sean Flood (Rot-Weiß Groß Glienicke), Alexander Purbs (SV Falkensee/Finkenkrug III), Christian Zantow (Paulinenaue/Hertefelder TSV)
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