Vorbericht

Michael Köppchen: „Abgerechnet wird zum Saisonende“
Noch zwei Teams können in der Kreisliga Herbstmeister werden
Wäre nicht der Wintereinbruch vor 14 Tagen gewesen, könnte die Kreisliga Havelland-Mitte an diesem Sonntag ihre Hinrunde komplett abschließen. Vier Spiele fielen damals aus, und diese werden vor Beginn der Rückrunde im Februar nachgeholt.
Der vergangene Spieltag hat die Tabellenspitze ausgedünnt. Sah es lange Zeit nach vier, manchmal sogar bis zu sechs heißen Titelanwärtern aus, so hat sich deren Zahl nun vorerst halbiert. Um den Titel des inoffiziellen Herbstmeisters treten nur noch Grün-Weiß Brieselang und der RSV Eintracht Teltow an. Der Rest hat auch theoretisch keine Chance mehr. Da der RSV zu den Teams mit Nachholbedarf zählt, sind sie im Nachteil. Das ausgefallene Spiel gegen die PSU 04 wird erst im Februar nachgeholt, und da fehlt den Teltowern ein Punkt. Es sei denn, die Brieselanger verlieren am Sonntag ihr Heimspiel gegen Perwenitz und Teltow gewinnt beim Vorgängerverein seines Trainer Michael Köppchen. Ganz auszuschließen ist hier nichts. Grün-Weiß Brieselang trat in seinen letzten drei Begegnungen gegen Kontrahenten aus der unmittelbaren Nachbarschaft antreten und gewann jedesmal ganz knapp. „Ich hoffe, dass wir auch im vierten Derby erfolgreich sind“, möchte Trainer Patrick Schlüter gern die Tabellenführung mit ins nächste Jahr nehmen. Perwenitzer „Nachbarschaftshilfe“ darf er allerdings nicht erwarten. „Unser vierter Tabellenplatz ist noch ausbaufähig“, sieht TSV-Coach Holger Busse für seine Elf noch lange nicht das Ende der Fahnenstange, „wir werden uns auf jeden Fall viel Mühe geben, auch wenn der Gegner Favorit ist“.
Beim Tabellenzweite hält der Optimismus unvermindert an. Die einzige Niederlage liegt so lange zurück, dass sie schon fast vergessen ist. Seit dem 2:3 in Brieselang am 2. Spieltag hat die Köppchen-Elf nur noch zweimal unentschieden gespielt, ansonsten ausschließlich gewonnen. Daran soll sich auch an der Rudolf-Breitscheid-Straße nichts ändern, erwartet der Trainer selbstverständlich einen Dreier. Mit Platz zwei zum Jahresende hätte Michael Köppchen kein Problem. Für ihn wird am Saisonende abgerechnet, er wäre aber einer Schützenhilfe vom TSV Perwenitz nicht abgeneigt. „an unserem eigenen Sieg zweifele ich nicht“, zeigt er sich selbstbewusst. Sein Kollege Sascha Rosenkranz erinnert sich gern an seine eigene aktive Zeit unter Trainer Michael Köppchen als unsere besten Jahre“, und findet, dass der RSV heute zu Recht da oben steht. „Wir haben seit längerem Verletzungsprobleme und werden es auch deshalb schwer haben“, hofft Rosenkranz dennoch auf eine Außenseiterchance.
Beim Neuling Potsdamer Kickers herrscht zweifellos etwas Ratlosigkeit nach dem jüngsten Debakel in Beelitz. Dass eine Mannschaft aus dem Mittelfeld der Truppe ihre Grenzen aufzeigt das überraschte schon. Man will sich dennoch nicht unterkriegen lassen. So sehr weit weg ist die Spitze ja auch nicht. Das Heimspiel gegen Groß Glienicke bietet eine gute Gelegenheit, wieder in die Erfolgsspur zurückzufinden. Das 2:2 des Mitaufsteiger letzten Sonntag gegen Bornim sollte allerdings Warnung sein. Groß Glienicke hat selbst auf fremden Plätzen schon bewiesen, dass es in dieser Liga kein Kanonenfutter ist.
Saarmund und Bornim können definitiv nicht mehr Herbstmeister werden. Beiden bietet die am 22. Februar beginnenden Rückrunde aber noch reichlich Gelegenheit, unter Vermeidung der bisher gemachten Fehler den Angriff auf die Tabellenspitze durchzuführen. Sehr hilfreich wäre da, sich 2008 keine weiteren Punktverluste zu leisten. Neben diesem Vorsatz ist am Sonntag zweimal Wiedergutmachung angesagt. Die SG Saarmund verlor im Frühjahr beim SV Babelsberg 03 III mit 0:3. Für das nächste Treffen an der Sandscholle hat man hoffentlich die Lehren aus dieser Niederlage gezogen.
Die SG Bornim hat an das letzte Aufeinandertreffen mit seinem nächsten Gegner noch schlechtere Erinnerungen. 5:1 gewann der Paulinenaue/Hertefelder TSV Ende April an der Golmer Chaussee und beendete damit Bornims Traum von der Meisterschaft endgültig. Ein ähnliches Resultat schließt Trainer Mike Weißfuß diesmal aus. „Das können wir unseren Fans nicht noch einmal zumuten“, heißt die Zielstellung drei Punkte.
Blau-Weiß Beelitz, die Überraschungsmannschaft des vergangenen Spieltages, segelt nicht erst seit diesem Erfolg in ruhigem Fahrwasser, Von den Abstiegsplätzen hat man sich dieses Jahr schon lange ferngehalten und kann auch deshalb bei der Potsdamer Sport-Union 04 unbekümmert aufspielen. Drei Punkte sind sicher willkommen, ein Unentschieden wäre für den Kickers-Bezwinger aber auch kein herber Verlust.
Viel mehr benötigt Blau-Weiß Pessin einen Sieg. Konnte der Vorletzte in den letzten Wochen trotz mageren Punktzuwachses den Rückstand zur davor platzierten Babelsberger Fortuna-Reserve stets gleich halten, weil diese auch nicht besser spielte, so dürfte bei einer Heimniederlage am Sonntag gegen SV Falkensee-Finkenkrug III der Nichtabstiegsplatz vermutlich weiter abrücken. Auf dem Stern-Sportplatz ist Schlusslicht Ketzin/Falkenrehde zu Gast. Für den scheinen zur Zeit selbst die anderen Kellerkinder eine Nummer zu groß zu sein.
Anstoß ist um 13 Uhr, Reserven um 10.30 Uhr. H. J.

Fortuna Babelsberg - FSV 95 Ketzin/Falkenrehde 2 : 1 (1:1)

Fortuna II: Robin Barthel – Christian Pfingsten, Alexander Galke, Martin Voigt – Pascal Baneth, Andreas Lange, Carsten Trenkler, Senam Avokpo (61. Patrick Wolff), Alexander Krenz – Daniel Zerna (85. Tobias Rühl), Rene Wieschendorf

Tore: 1:0 Daniel Zerna (6.), 1:1 Jan Katzwedel (11.), 2:1 Daniel Zerna (79.).

Berichte und Statistik

Brieselang wird Herbstmeister
RSV Eintracht verliert zum Jahresausklang beim FSV Babelsberg 74
Grün-Weiß Brieselang hatte den längeren Atem. Während der RSV Eintracht Teltow am Sonntag beim FSV Babelsberg 74 mit 1:2 verlor und sein Angriff auf Platz eins damit erfolglos blieb, beendete der Tabellenführer der 1. Kreisklasse das Punktspieljahr 2009 mit einem deutlichen 4:0-Sieg gegen den Ortsnachbarn TSV Perwenitz. Die vier Zähler Vorsprung für den Herbstmeister müssen allerdings relativiert werden. Der Konkurrent um den Meisterthron hat noch ein Nachholspiel offen. Bereits deutlich, aber nicht hoffnungslos zurück liegen die SG Bornim als Dritter und der Viertplatzierte Potsdamer Kickers 94 II, beide ebenfalls mit einer Partie im Rückstand.

Grün-Weiß Brieselang – TSV Perwenitz 4:0 (3:0). Perwenitz bemühte sich um ein gutes Spiel, der Tabellenführer machte Nägel mit Köpfen. Vom Anpfiff an ließ Brieselang keinen Zweifel an seinem Sieg aufkommen und sorgte schnell für klare Fronten. Nach Hannes Weckes 1:0 (12.), einem Eigentor von Marcus Kraatz (14.) und dem 3:0 durch Maik Fergin (21.) war die Partie entschieden. Die Grün-Weißen hatten auch in der Folge die größeren Spielanteile, beließ es aber bei lediglich einem weiteren Tor, das Oliver Sobiak in der 78. Minute erzielte.

FSV Babelsberg 74 – RSV Eintracht Teltow 2:1 (1:1). Als Johannes Kühn (4.) im Anschluss an einen Eckball das 0:1 erzielte, schien alles planmäßig zu verlaufen für den favorisierten Gast. Der hatte aber nicht damit gerechnet, wie schnell sich die Babelsberger von dem Rückstand erholten. Torsten Ahlefeldt (25.) glich noch vor der Pause aus und es wurde eine ausgeglichene Partie ohne Vorteile für die eine oder andere Seite. Das Unentschieden schien perfekt, als RSV-Keeper Heiko Flachsbart eine Minute Torsten Ahlefeldt mit einer Notbremse stoppte. Rote Karte für Flachsbart und Foulstrafstoß waren die Folge. Den Elfer verwandelte Christoph Brandt zum 2:1-Siegtreffer.

Potsdamer Kickers 94 II – Rot-Weiß Groß Glienicke 1:1 (0:1). Trotz leichter Feldvorteile hatten die Kickers zunächst keine nennenswerten Torchancen. Groß Glienicke wurde mit zunehmender Spielzeit gleichwertig und ging sogar durch Roland Schmidt (33.) mit 1:0 in Führung. Halbzeit zwei begann mit einem Foulstrafstoß für die Platzbesitzer. Diesen verwandelte Ronny Senger (49.) zum 1:1. Mit einer starken Abwehrleistung hielten die Rot-Weißen dieses Ergebnis bis zum Abpfiff. Dabei war man selber mit gelegentlichen Kontern nicht ungefährlich.

SG Bornim – Paulinenaue/Hertefelder TSV 6:0 (2:0). Mit ihrem besten Auftritt dieser Saison verabschiedete sich die SG Bornim in die Winterpause und konnte sich damit zugleich beim Paulinenaue/Hertefelder TSV für die im Frühjahr an gleicher Stelle erlittene 1:5-Niederlage revanchieren. Die Gäste hatten nicht die Spur einer Chance. Martin Kaiser (6.) und Marcel Busack (44.) legten in der ersten Halbzeit ein 2:0 vor. Das gute Spiel der Bornimer wurde nach dem Seitenwechsel mit vier weiteren Toren durch Mike Weißfuß (52.), Jakob Mantai (65.) Alexander Hartmann (68.) und Anselm Mantai belohnt.

SV Babelsberg 03 III – SG Saarmund 3:0 (3:0). Sebastian Wist (16.), George Tanski (28.), Philipp Tanski (35.) krönten die effektivere Spielweise des SVB mit einem 3:0-Pausenvorsprung. Bis dahin hatte allerdings in der ausgeglichenen Partie ebenfalls mehrere gute Möglichkeiten, nutzte diese aber nicht. Das setzte sich in Halbzeit zwei fort, jetzt waren die Gäste streckenweise sogar überlegen. Rote Karten für die Babelsberger Torschützen Philipp Tanski (80.) und George Tanski (89.) trübten am Ende die Stimmung.

Potsdamer Sport-Union 04 – Blau-Weiß Beelitz 2:1 (1:1). Die PSU zeigte sich endlich wieder einmal von seiner bessere Seiten. Von Anfang an wurden die Gäste unter Druck gesetzt. Die Belohnung folgte auf dem Fuß. Michael Kroll verwandelte einen Foulstrafstoß (12.) zum 1:0. Mit dem 1:1 durch Steffen Kühn (28.) war die Potsdamer Überlegenheit schlagartig beendet. Die Begegnung stand jetzt auf des Messers Schneide. Ein Abstaubertor von Mathias Schulz (65.) sorgte schließlich für das entscheidende 2:1.

Blau-Weiß Pessin – SV Falkensee-Finkenkrug III 5:2 (3:2). Der Tabellenvorletzte spielte nicht wie ein Absteiger und dürfte in dieser Form noch weitere Siege erringen. Dabei hielt „FF“ auch nicht hinter dem Berg. Zweimal wurde sogar ein Rückstand wett gemacht. Dennis Pfitzers 1:0 (9.), egalisierte Mahra Ala Mobedi (22.). Nach dem 2:1 durch Steven Liniek (24.) fabrizierte der Pessiner Benjamin Borchert ein Eigentor (29.). Dennis Pfitzer traf zwei Minuten vor der Pause dann aber erneut, und nun kamen die Gäste nicht mehr heran. In der zweiten Hälfte erhöhte Sven Hoffmann (53., 79.) auf 5:2.

Fortuna Babelsberg II – FSV Ketzin-Falkenrehde 2:1 (1:1). Die Entscheidung fiel erst in der Schlussphase des Kellerduells. Daniel Zerna (6.) brachte zunächst Fortuna in Führung. Fünf Minuten später glich Jan Katzwedel aus, danach deutete alles auf eine Punkteteilung hin. In der 79. Minute schloss Daniel Zerna einen Babelsberger Konter mit dem 2:1 ab und rettete seiner Mannschaft so drei wertvolle Punkte im Abstiegskampf. Wegen unsportlichen Verhaltens sah Patrick Wolff (Fortuna) Sekunden vor dem Abpfiff Rot. H.-J.Schmidt

Grün-Weiß Brieselang – TSV Perwenitz 4:0 (3:0). Tore: 1:0 Hannes Wecke (12.), 2:0 Marcus Kraatz (14./Eigentor), 3:0 Maik Fergin (21.), 4:0 Oliver Sobiak (78.).

FSV Babelsberg 74 – RSV Eintracht Teltow 2:1 (1:1). Tore: 0:1 Johannes Kühn (4.), 1:1 Torsten Ahlefeldt (25.), 2:1 Christoph Brandt (89./Foulelfmeter). Rote Karte: Heiko Flachsbart (Teltow/89.) wegen Notbremse.

Potsdamer Kickers 94 II – Rot-Weiß Groß Glienicke 1:1 (0:1). Tore: 0:1 Roland Schmidt (33.), 1:1 Ronny Senger (49./Foulelfmeter).

SG Bornim – Paulinenaue/Hertefelder TSV 6:0 (2:0). Tore: 1:0 Martin Kaiser (6.), 2:0 Marcel Busack (44.), 3:0 Mike Weißfuß (52.), 4:0 Jakob Mantai (65.), 5:0 Alexander Hartmann (68.), 6:0 Anselm Mantai.

SV Babelsberg 03 III – SG Saarmund 3:0 (3:0). Tore: 1:0 Sebastian Wist (16.), 2:0 George Tanski (28.), 3:0 Philipp Tanski (35.). Rote Karten: Philipp Tanski (80.) wegen Tätlichkeit, George Tanski (beide SV Babelsberg 03 III/89.) wegen Tätlichkeit.

Potsdamer Sport-Union 04 – Blau-Weiß Beelitz 2:1 (1:1). Tore: 1:0 Michael Kroll (12./Foulelfmeter), 1:1 Steffen Kühn (28.), 2:1 Mathias Schulz (65.).

Blau-Weiß Pessin – SV Falkensee-Finkenkrug III 5:2 (3:2). Tore: 1:0 Dennis Pfitzer (9.), 1:1 Mahra Ala Mobedi (22.), 2:1 Steven Liniek (24.), 2:2 Benjamin Borchert (29./Eigentor), 3:2 Dennis Pfitzer (43.), 4:2, 5:2 Sven Hoffmann (53., 79.).

Fortuna Babelsberg II – FSV Ketzin-Falkenrehde 2:1 (1:1). Tore: 1:0 Daniel Zerna (6.), 1:1 Jan Katzwedel (11.), 2:1 Daniel Zerna (79.). Rote Karte: Patrick Wolff (Fortuna Babelsberg II/90.) wegen unsportlichen Verhaltens.


Mannschaft des Tages: Christian Schulz (Blau-Weiß Pessin) - Markus Hautzendorfer (Potsdamer Kickers II), Christian Brendel (SV Babelsberg 03 III), Jakob Carlin (SG Bornim), Lars Lamprecht (FSV Ketzin/Falkenrehde) - Hannes Wecke (Grün-Weiß Brieselang), Torsten Ahlefeldt (FSV Babelsberg 74), Sebastian Pecht (Potsdamer Sport-Union) - Dennis Pfitzer (Blau-Weiß Pessin), Daniel Zerna (Fortuna Babelsberg II), Sven Jarzabek (Grün-Weiß Brieselang)